Fondsnet-Gruppe eröffnet Zugang zu sehr günstigen Anteilsklassen
Aktiv gemanagte Fonds, die nur rund 0,3 Prozent im Jahr kosten und ihren Vergleichsindex in der Vergangenheit regelmäßig schlagen konnten? Entsprechende Anlagestrategien bietet die Fondsnet-Gruppe ihren Vertriebspartnern nun an. FONDS professionell ONLINE erläutert, was hinter dem Angebot steckt.
Die Fondsnet-Gruppe bietet Finanzberatern in der Vermögensverwaltung über die Reuss Private Bank ab sofort eine Palette sehr günstiger Anteilsklassen ausgewählter Publikumsfonds an, "Alpha Selection" genannt. Es handelt sich aktuell um ein gutes Dutzend aktiv gemanagter Fonds von sechs Gesellschaften: Allianz Global Investors, DWS, Invesco, J.P. Morgan Asset Management, Nordea und Robeco.
"Ein Asset Manager hat für uns beispielsweise eine Anteilsklasse geöffnet, bei der das Mindestinvestment normalerweise bei 250 Millionen Euro liegt. Andere haben eigene Tranchen für uns aufgelegt", berichtet Fondsnet-Geschäftsführer Georg Kornmayer im Gespräch mit FONDS professionell ONLINE. "Unser Anspruch ist es, den Beratern einen Setzkasten mit den besten Strategien der besten Manager zu bieten – und wir glauben, dass wir die Preise für diese Strategien effizient nach unten gebracht haben", ergänzt Ferdinand Haas, Geschäftsführer des Frankfurter Beratungshauses Portfolio Selection, der Fondsnet bei dem Projekt unterstützt hat.
"Günstige Anlageprodukte, die verlässlich Alpha liefern"
Hintergrund der Aktion sind Kornmayer und Haas zufolge zwei Punkte. Da sind zum einen die häufig hohen Kosten der Geldanlage für Privatanleger, die ihre Performance schmälern. "Wenn Vermittler Retail-Anteilsklassen von Fonds mit 1,8 Prozent Gebühren einsetzen und zusätzlich eine Servicegebühr plus Mehrwertsteuer berechnen, sind schnell Kostenquoten von drei Prozent per annum und mehr erreicht", so Kornmayer. Hinzu kommt zum anderen der Trend zu passiven Produkten – Haas zufolge befeuert durch das Ansinnen der Berater, die Fondskosten zu senken: "Sie pumpen Unmengen an Geld in Produkte, die per Definition keinen Mehrwert erzeugen: Passive ETFs und andere indexnahe Fonds, deren einziges Verkaufsargument ist, dass sie billig sind."
Er frage sich, wie es der Branche gelungen sei, die beiden Märkte für institutionelle Investoren und Privatanleger über all die Jahre so sauber voneinander getrennt zu halten. "Im institutionellen Geschäft gibt es sehr günstige Anlageprodukte, die verlässlich Alpha liefern – in der Retailwelt kamen die aber nie an", sagt Haas. "Das wollen wir ändern." Man wolle den Beratern und ihren Kunden zeigen, dass es eine sinnvolle Alternative zu passiven ETFs gebe, kündigt Kornmayer an. "Warum sollen sie die Benchmark minus zehn Basispunkte kaufen, wenn sie sich die Benchmark plus 50 Basispunkte ins Depot legen können?", fragt er. (Lesen Sie hierzu auch den Kommentar von FONDS professionell-Chefredakteur Bernd Mikosch: "Jetzt muss Fondsnet liefern").
Hauseigene Vermögensverwaltung umstrukturiert
Einsetzen können die Berater die günstigen Anteilsklassen nur im Rahmen einer Vermögensverwaltung, bei der sie als Advisor der Reuss Private Bank fungieren. Depotführende Stelle ist die Fidelity Fondsbank (FFB). "Das ist und bleibt bis auf Weiteres der einzige Zugangsweg", sagt Kornmayer.
Zum Einsatz kommen die "Alpha Selection"-Fonds außerdem in der hauseigenen Vermögensverwaltung "Aktiv Portfolio". Diese Produktlinie mit drei Risikoausprägungen hatte die Fondsnet-Gruppe vor zehn Jahren mit Morningstar ins Leben gerufen. Weil Morningstar dieses Geschäftsfeld aufgegeben hat, übernahm Haas' Unternehmen Portfolio Selection im vergangenen Jahr das Beratungsmandat. "Diese drei Portfolios haben wir in den vergangenen Wochen umstrukturiert und mit den neuen 'Alpha Selection'-Anteilsklassen bestückt", berichtet Kornmayer.
Finanzportfolioverwaltung und Fonds kosten zusammen nur gut 0,5 Prozent
Die Kosten der Vermögensverwaltung inklusive der Dienstleistung der Fondsbank beziffert Kornmayer auf 0,25 Prozentpunkte. "Die FFB kam uns mit Blick aufs Pricing entgegen, weil wir ihre Infrastruktur kaum beanspruchen. Wir nutzen beispielsweise unser eigenes Ordersystem und erstellen die Kostenausweise und die Rechnungen selbst", sagt er. "Die laufenden Kosten der 'Alpha Selection'-Fonds liegen im Schnitt bei 25 bis 30 Basispunkten. Die Gesamtkosten belaufen sich also auf nur gut 50 Basispunkte." Hinzu kommen für die Endkunden die Vergütung des Vermittlers und die Kosten der Depotführung, die sich je nach Entgeltvereinbarung und Depotmodell unterscheiden können. (bm)