Frankfurter Investmenthaus übernimmt Schweizer Research-Spezialisten
Serafin Asset Management aus Frankfurt zieht die Übernahme des auf Investments in innovative Unternehmen fokussierten Hauses Alpora aus Zug vor. Die Schweizer hatten einen Fonds in Zusammenarbeit mit der Freiburger Greiff Capital auf den Markt gebracht.
Die Frankfurter Fondsgesellschaft Serafin Asset Management hat das Schweizer Analysehaus Alpora zu Ende Dezember 2022 übernommen. Die Frankfurter hatten bereits 2021 einen Mehrheitsanteil in Höhe von 70 Prozent an der auf Innovationsthemen spezialisierten Gesellschaft erworben. Die Komplettübernahme war eigentlich erst für 2025 angepeilt gewesen. Zudem kündigte das Haus die Einrichtung eines "Innovation-Hubs" bei Serafin AM an.
Serafin betreibt einen Multi-Asset-Fonds. Das Unternehmen beteiligte sich 2022 zudem an der AMG Fondsverwaltung aus Zug in der Schweiz, die sich auf Small und Mid Caps spezialisiert und mehrere Aktienfonds aufgelegt hat. Alpora wiederum lenkt den in der Schweiz angesiedelten Alpora Innovation Europa mit 225 Millionen Euro Volumen sowie in Kooperation mit der von Volker Schilling mitbegründeten Freiburger Gesellschaft Greiff Capital den Alpora Global Innovation mit rund vier Millionen Euro Volumen.
Übernahme ohne Auswirkungen auf Fonds
Die Vollübernahme von Alpora durch Serafin habe "derzeit keine Auswirkungen auf die Innovationsfonds", erklärte Silvio Halsig, Mitgründer der Serafin AM, auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE. "Die Verantwortlichkeiten, Anlagekonzepte und Umsetzungen bleiben unverändert." Das Produktportfolio unterliege in Bezug auf bestehende und mögliche neue Anlageprodukte einer ständigen Überwachung und Optimierung, ergänzte Halsig. "Dieser Prozess wir auch nach der Vollübernahme weitergeführt."
Grund für die vorzeitige Komplettübernahme sei unter anderem das Ziel, den Markenauftritt von Serafin zu vereinheitlichen, erläuterte Halsig. Die Personalstruktur werde nicht nur gehalten, sondern weiter ausgebaut. Der "Innovation-Hub" solle zum Kompetenzzentrum beim Thema Innovation innerhalb der Serafin-Gruppe ausgebaut werden und Einschätzungen zu neuesten Technologie- und Innovationstrends sowie deren Auswirkungen auf den Aktienmarkt liefern. Alpora-Mitgründer Julian Kauffeldt soll den "Innovation-Hub" leiten.
Von Papier zu Private Equity
"Die Entscheidung für die hundertprozentige Aneignung ist auch mir als Mitgründer nicht schwergefallen, im Gegenteil: Ein konkreter Vorteil unserer Partnerschaft zeigt sich darin, dass unsere Anlageexpertise einem weitaus breiteren Publikum zugänglich gemacht wird", sagte Kauffeldt. "Gleichzeitig können wir die Unabhängigkeit und den unternehmerischen Geist einer Boutique bewahren."
Serafin AM gehört zur Serafin-Gruppe, welche von Philipp Haindl mitgegründet wurde. Die Dachgesellschaft investiert in mittelständische Unternehmen. Haindl entstammt der Haindl-Dynastie, die einst den größten deutschen Papierkonzern mit Sitz in Augsburg besaß. Die Familie verkaufte die Fabriken 2001 an den finnischen Konzern UPM Kymmene. (ert)