Frankfurter Traditionsbank ruft Blockchain-Einheit ins Leben
Das Bankhaus Metzler gründet eine Abteilung, die sich zentral um die Blockchain und digitale Assets kümmern soll. Das Institut sieht einen technologischen Paradigmenwechsel und hat das Feld als strategisches Zukunftsthema auserkoren.
Das Bankhaus Metzler hat eine Abteilung gestartet, die sich mit Blockchain-Technologie und dem Digital-Assets-Ökosystem befasst. Dies teilte das alteingesessene Frankfurter Geldhaus mit. Demnach soll das Digital Assets Office unter Leitung von Vorstand Mario Mattera für alle strategischen Fragen die digitalen Themen zentral für das Institut steuern. Metzler habe die Blockchain-Technologie als strategisches Zukunftsthema identifiziert und plane langfristig die Umsetzung von Blockchain-Lösungen, heißt es in der Mitteilung.
"Mit der Blockchain stehen wir am Beginn eines technologischen Paradigmenwechsels", sagt Mattera. Die Technologie werde viele Prozesse im Wertpapiergeschäft schneller, sicherer und kostengünstiger machen, zum Vorteil der Kunden. "Den legislativen Vorsprung, den wir in Deutschland durch die Gesetzgebung zum E-Wertpapier und dem Fondsstandortgesetz haben, möchten wir strategisch nutzen", so Mattera.
Pilotprojekte auf der Blockchain
Das Bankhaus hatte 2021 mit der Dekabank bereits Pilotprojekte gestartet. Auf der SWIAT-Plattform wickelten die Institute Wertpapierleihen auf der Blockchain ab. Zudem kaufte Metzler die ersten, nach dem neuen E-Wertpapiergesetz emittierten Krypto-Inhaberschuldverschreibungen der Deka. Mit dem Schritt sind die Institute nicht allein. So gründete Hauck Aufhäuser Lampe eine eigene Digital-Tochter, die Kryptofonds auflegt. Auch die Service-KVG Universal Investment stieß ein Blockchain-Projekt an.
Mit der Gründung des Kompetenzzentrums werde nun der Grundstein für die Umsetzung künftiger Blockchain-basierter Prozesse und Dienstleistungen gelegt, heißt es in der Metzler-Mitteilung weiter. Ansprechpartner der neuen Zentralstelle werden Hendrik König, bislang Aktienstratege im Bereich Capital Markets, und Shahrok Shedari, bisher Innovationsmanager in der Digital-Manufaktur. (ert)
Kommentare
Genau der richtige move...
AntwortenIn 5 Jahren wird es keinen Player im klassischen Finanzsystem mehr geben, der keine eigene Digital Asset Unit hat. Aber es wird dann für die Banken - insbesondere die, die spät kommen - sehr schwer werden, gutes Personal zu finden. Wäre zumindest mein Gefühl.
Dr. Sven Hildebrandt, Partner der DLC Distributed Ledger Consulting GmbH am 04.07.22 um 11:30