FWU AG: Insolvenzverfahren eröffnet
Im Sommer musste der Münchner Fondspolicenspezialist FWU Insolvenz anmelden. Nun wurde das Verfahren eröffnet. Der Insolvenzverwalter berichtet von "fortgeschrittenen Gesprächen mit potenziellen Investoren".
Das Amtsgericht München hat das Insolvenzverfahren über das Vermögen der FWU AG eröffnet und Ivo-Meinert Willrodt von der Rechtsanwaltsgesellschaft Pluta zum Insolvenzverwalter bestellt. Die deutsche Gesellschaft des Anbieters von fondsgebundenen Lebensversicherungen hatte im Juli 2024 Insolvenz angemeldet.
Willrodt bezeichnete die Eröffnung des Verfahrens als "Meilenstein". "Wir arbeiten weiterhin am Zukunftskonzept und an Nachfolgelösungen und führen bereits fortgeschrittene Gespräche mit potenziellen Investoren", so der Insolvenzverwalter. Die FWU Gruppe beschäftigt insgesamt rund 400 Mitarbeiter und unterhält weltweit zehn Standorte. In Europa bietet die FWU die Lebensversicherungen gekoppelt mit Investmentprodukten in Italien, Spanien, Frankreich, Belgien, Luxemburg und Österreich an.
Neugeschäft in Österreich wieder aufgenommen
Willrodt betont, dass es sich bei den Versicherungsnehmern um Kunden der Tochtergesellschaften FWU Life Insurance Lux S.A. (FLL) und FWU Life Insurance Austria AG (FLA) handelt und nicht um Kunden der FWU AG. Die bisher in den FLL- und FLA-Versicherungsverträgen angesammelten Gelder der Kunden seien durch rechtliche Bestimmungen weiterhin gesichert.
"Mit den zuständigen Aufsichtsbehörden sind wir in engem Austausch", erläutert Wolfgang Bernhardt, Rechtsanwalt aus dem Pluta-Team. Ein Insolvenzverfahren im Versicherungsbereich sei äußerst komplex. "Ein wichtiger Punkt ist bereits erreicht. In Österreich hat die FLA das Neugeschäft wieder aufgenommen, was sehr erfreulich ist", so Bernhardt. Für die FLL liefen derzeit die Prüfungen durch die zuständige Aufsichtsbehörde. (fp)