Genobanken-Tarifstreit: Arbeitgeber lehnen gefordertes Gehaltsplus ab
Die ersten Verhandlungen um mehr Geld für die Beschäftigten der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken sind ergebnislos verlaufen. Die Forderung einer Gehaltserhöhung von rund 16 Prozent befand die Arbeitgeberseite als zu hoch. Am 12. Februar geht es weiter.
Nicht unerwartet, aber enttäuschend: Dieses Fazit zieht der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) nach dem Auftakt der Tarifrunde um mehr Gehalt für die Beschäftigten der deutschen Genossenschaftsbanken. Am ersten Verhandlungstag am Mittwoch (15.1.) im hessischen Langen klafften die Positionen der Tarifparteien nach Angaben der Arbeitgeber noch weit auseinander, wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" berichtet.
"Gehaltsforderungen von rund 16 Prozent, bezogen auf eine Laufzeit von maximal 24 Monaten, sind angesichts der vielfältigen wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen die Institute stehen, zu hoch", erklärte Jürgen Kikker, Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (AVR). Deutschland stecke in der Rezession fest, die Zahl der Firmeninsolvenzen steige. Diese Entwicklungen würden in den kommenden Jahren nicht spurlos an den Banken vorbeigehen, warnte Kikker.
Noch kein Angebot der Arbeitgeber
Der DBV hatte mit Verweis auf die Inflation 13,45 Prozent mehr Gehalt gefordert bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Bei einer längeren Laufzeit will der Verband für je sechs weitere Monate 1,3 Prozent mehr Geld durchsetzen, bei 24 Monaten Laufzeit also rund 16 Prozent. Die Arbeitgeber haben bei dem Treffen am Mittwoch die Forderungen zwar zurückgewiesen, aber selbst noch kein Angebot vorgelegt. Dieses soll bei der zweiten Verhandlungsrunde am 12. Februar folgen. (Bloomberg/am)