Die deutschen Genossenschaftsbanken müssen erneut einer der ihren unter die Arme greifen, die in eine finanzielle Schieflage geraten ist. In dem Fall hat es das Bankhaus RSA aus dem oberbayerischen Rechtmehring erwischt. Dieses ist ein Sanierungsfall und muss von der Sicherungseinrichtung des genossenschaftlichen Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) gestützt werden. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Angaben von RSA-Vorstand Klaus Hatzel.

Über die Details werde die Bank ihre Mitglieder auf der Generalversammlung im November informieren, sagte Hatzel der Zeitung weiter. Das Institut erklärte bereits Ende September gegenüber seinen Mitgliedern, dass es unter anderem die gesetzlich vorgeschriebenen Eigenkapitalanforderungen nicht mehr aus eigener Kraft erfüllen könne und auf die Sicherungseinrichtung angewiesen sei. Darüber berichteten die "Wasserburger Stimme" und die "Passauer Neue Presse".

Stützungsfonds muss bei mehreren Banken ran
Der Stützungsfonds musste seit Anfang vergangenen Jahres gleich bei mehreren Banken mit hohen Summen helfen, so das "Handelsblatt" weiter. Mit insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro schirmte die BVR-Sicherungseinrichtung Risiken bei vier Genossenschaftsbanken ab, deren Bilanzsumme zusammen nicht einmal sieben Milliarden Euro beträgt. Meist ist der Schaden letztlich aber geringer als die ursprüngliche Garantiesumme. Bundesweit gibt es rund 650 Genossenschaftsbanken.

Das Bankhaus RSA hat zudem selbst Schritte zur eigenen Sicherung gemacht. Ende August hat es mit der deutlich größeren "Meine Volksbank Raiffeisenbank" mit Sitz in Rosenheim, der Hausbank des FC Bayern München, einen Kooperationsvertrag geschlossen. Als naheliegend gilt daher laut "Handelsblatt", dass es auf eine Fusion mit dem Rosenheimer Geldhaus hinausläuft. Häufig werde der kleinere, kriselnde Fusionspartner zuvor durch die BVR-Sicherungseinrichtung gestützt. (jb)