Grünes Fintech übernimmt Kunden von Forget Finance
Das Investment-Start-up Forget Finance ändert erneut sein Angebot. Deshalb wechseln alle Kunden mitsamt Beständen in zweistelliger Millionenhöhe zum ESG-Vermögensverwalter Evergreen.
Das Finanz-Start-up Forget Finance übergibt seine Kunden an den nachhaltig ausgerichteten Vermögensverwalter Evergreen. Das berichtet der Branchendienst "Finance Forward". Demnach handelt es sich um eine vierstellige Zahl an Kunden mit Vermögensbeständen in zweistelliger Millionenhöhe, die zu dem Leipziger Investmentmanager wechseln. Zum Kaufpreis äußerte sich das Unternehmen gegenüber dem Branchendienst nicht. Evergreen hat in der Vergangenheit bereits mit Forget Finance kooperiert, das Kunden unter anderem die Portfolios des ESG-Anbieters vermittelte.
Forget Finance, das über eine Erlaubnis als Finanzvermittler gemäß Paragraf 34f Gewerbeordnung verfügt, wurde 2021 gegründet und wollte mit einer Investment-App fürs "Digitale Finanz-Coaching" durchstarten, schwenkte aber im Frühjahr 2024 auf eine Anlage-App für Paare um. Zuletzt plante Co-Gründer und -Geschäftsführer Konradin Breyer nach Angaben von "Finance Forward" offenbar einen Verkauf des Unternehmens, damit die Neuausrichtung der App klappt. Dazu kommt es nun nicht, wenngleich der Schritt nicht das Aus für Forget Finance bedeutet. "Wir verfolgen eine neue strategische Richtung, bei der wir die Forget-Finance-App nicht wie bisher parallel weiterführen werden", teilte Breyer dem Branchendienst auf Anfrage mit.
Dritte Übernahme für Evergreen
Für Evergreen ist dieser Kauf nicht der erste. Der in Leipzig ansässige Asset Manager, der seine Fonds über Partner wie Forget Finance, einen eigenen Robo und seit vergangenem Jahr auch über freie Vermittler vertreibt, hat in der Vergangenheit schon zwei Bestände übernommen. Im Sommer 2022 hatte Evergreen den Depots des insolventen Altersvorsorge-Start-ups Vantik sowie den Kunden des Mikro-Invest-Start-ups Rubarb eine neue Heimat geboten. Zuletzt verwaltete Evergreen nach eigenen Angaben rund 100 Millionen Euro an Kundengeldern – 40 Millionen Euro mehr als im Mai 2023. (jb)