Hamburg Commercial Bank zieht beim Homeoffice die Zügel an
Die Hamburg Commercial Bank hat die bisherige Vereinbarung, die mobiles Arbeiten an bis zu zwei Tagen pro Woche vorsah, gekündigt.
Künftig strebt die Hamburg Commercial Bank (HCOB) eine Grenze für mobiles Arbeiten von einem Tag pro Woche an, wie die ehemalige HSH Nordbank gegenüber der Nachrichtenagentur "Bloomberg" bestätigt. Bei einigen Beschäftigten kommt das gar nicht gut an.
Auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu.com häufen sich inzwischen die negativen Kommentare. "Durch die Kündigung der Betriebsvereinbarung durch den Vorstand hat sich die Atmosphäre von heute auf morgen extrem verschlechtert", schreibt dort jemand. In einem anderen Beitrag heißt es: "Diskussionen über die Kürzung der HO-Tage auf einen pro Woche haben die Stimmung EXTREM kippen lassen." Und in einer weiteren Bewertung ist mit Bezug aufs Homeoffice zu lesen: "Man kann von keiner Work-Life-Balance sprechen. Ich habe ein kleines Kind und wohne weiter weg."
Rückkehr zu "höherer Büropräsenz"
Die Bank begründet den Schritt damit, dass die persönliche Kommunikation ein Teil der Unternehmenskultur sei. Wie viele der eigenen Geschäftspartner und Kunden "möchten wir nun, nach dem Ende der Pandemie, zu einer höheren Büropräsenz zurückkehren. Wir sind uns bewusst, dass diese Entscheidung für die Mitarbeitenden eine Umstellung ist", erklärte Personal-Chefin Judith Steinhoff gegenüber "Bloomberg". Gleichwohl werde diese von vielen Kollegen auch begrüßt, "die die kurzen Wege und den schnellen Austausch vor Ort schätzen".
Die Bank sei mit dem Betriebsrat im Gespräch über eine neue Vereinbarung, die mobiles Arbeiten von bis zu 20 Prozent – oder einem Tag pro Woche – erlaubt. "Eine Rückkehr zur ausschließlichen Büroanwesenheit, wie vor Covid, streben wir nicht an, um die Flexibilität für alle Kolleg:innen zu erhalten", versicherte Steinhoff weiter. (mb/Bloomberg)