Die Volksbank Schupbach und die Volksbank Mittelhessen wollen fusionieren. Die Vorstände beider Institute sowie die Aufsichtsräte haben sich für den Zusammenschluss ausgesprochen. Das teilt die Volksbank Mittelhessen mit, die erst im April die geplante Fusion mit dem VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg publik gemacht hatte und damit zum 1. Januar 2025 zur neuntgrößten Volksbank in Deutschland aufsteigt.

Die endgültige Entscheidung obliegt der Vertreterversammlung der Volksbank Mittelhessen und der Generalversammlung der Volksbank Schupbach, die noch im ersten Halbjahr 2025 über den Fusionsvertrag abstimmen sollen. Die notwendigen Projektarbeiten sollen im Januar beginnen. Ziel sei es, die Fusion im Juli 2025 abzuschließen. Für Kunden und Beschäftigte der Volksbank Schupbach ändert sich durch das Zusammengehen nichts. Die Geschäftsstellen bleiben bestehen, für die Mitarbeiter gibt es eine Beschäftigungsgarantie. Auch der Name bleibt als Marke erhalten. 

Rahmenbedingungen zwingen kleinere Banken zu Fusionen
Anlass der Fusion sind die gestiegenen regulatorischen Anforderungen, die für größere Institute leichter zu stemmen sind als für kleinere. "Die Rahmenbedingungen für kleine Banken werden durch die dynamisch weiter steigenden aufsichtsrechtlichen Vorgaben immer schwieriger", sagt Wolfgang Behr, Vorstand der Volksbank Schupbach. Das Geschäftsmodell seiner Bank unterscheide sich deutlich von dem einer Großbank, doch die Rechtsvorschriften und Regelungen gelten im Wesentlichen für alle gleich. Dem mit einer kleinen Belegschaft in einem kleinen Geschäftsgebiet gerecht zu werden, werde immer komplizierter. Daher sei man froh, die größere Volksbank Mittelhessen als Partner gewonnen zu haben.

In Zahlen heißt das, dass die Volksbank Schupbach zwei Geschäftsstellen in Schupbach und Obertiefenbach betreibt. 20 Mitarbeiter betreuen rund 5.000 Kunden. Die Bilanzsumme erreichte im Jahr 2023 rund 150 Millionen Euro. Dagegen gehört die Volksbank Mittelhessen mit einer Bilanzsumme von rund 10,8 Milliarden Euro zu den größten Genossenschaftsbanken in Deutschland. Sie betreut mit rund 1.000 Mitarbeitern 345.000 Kunden. Durch die Fusion mit dem VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg vergrößert sich die Bilanzsumme um weitere 1,2 Milliarden Euro.

Volksbank Mittelhessen nimmt weitere Fusionsanfragen an
Die Volksbank Mittelhessen ist offen für weitere Fusionen mit kleineren Häusern. "Wir nehmen wahr, dass es für viele Kolleginnen und Kollegen in Genossenschaftsbanken herausfordernder wird, die an sie gestellten und wachsenden Anforderungen der Bankenaufsicht zu erfüllen. Deshalb sind wir offen für Gespräche und Fusionsanfragen, um unsere Ressourcen und Stärken in der Region weiter zu bündeln und auch kleineren Häusern mit unserer Expertise und Leistungsfähigkeit zur Seite zu stehen", sagt Lars Witteck, Vorstandssprecher der Volksbank Mittelhessen. Das sichere dauerhaft die Verfügbarkeit wohnortnaher Bankdienstleistungen und eine qualitativ hochwertige Beratung der Kunden. (jb)