HSBC verkauft deutsche Verwahrstelle an französische Großbank
Der Finanzdienstleister HSBC verkauft bereits sein deutsches Private Banking an die BNP Paribas. Nun geht auch das Verwahrstellengeschäft an die Franzosen. Die Zukunft der Kapitalanlagegesellschaft Inka ist hingegen noch offen.
Die Großbank HSBC verkauft ihr Verwahrstellengeschäft in Deutschland an das französische Geldhaus BNP Paribas. Dies teilten die Institute mit. Als Käufer wird konkret die BNP Paribas Niederlassung Deutschland genannt. Gemäß der Vereinbarung würden alle im Custody- und Verwahrstellengeschäft angestellten Mitarbeitenden sowie die Assets und Kunden an die BNP Paribas übergehen. Die Übergabe solle Anfang 2026 beginnen und phasenweise erfolgen. Der Transaktion müssen noch die Behörden sowie der Betriebsrat zustimmen.
Die BNP Paribas verleibt sich bereits das deutsche Private Banking der HSBC ein. Beide Seiten hatten sich im September 2024 auf einen Vertrag geeinigt. Das Verwahrstellengeschäft sowie die Fondsverwaltung Inka der HSBC in Deutschland war nicht Teil des damaligen Deals. Für den letztgenannten Geschäftsbereich sucht die HSBC auch weiterhin Interessenten. "Die Analyse möglicher strategischer Optionen in Bezug auf die Internationale Kapitalanlagegesellschaft (Inka) wird fortgesetzt", heißt es in der Mitteilung.
Geplante Vereinfachung
Die Entscheidung zum Verkauf fuße auf der geplanten Vereinfachung der HSBC. Die Bank sei "darauf fokussiert, ihre Führungsposition und Marktanteile in den Bereichen auszubauen, wo sie Wettbewerbsvorteile besitzt und die größten Chancen hat, zu wachsen und ihre Kunden zu unterstützen", heißt es in der Mitteilung weiter. Im Bereich Securities Services wolle sich das Institut auf Asien und den Mittleren Osten konzentrieren, im Bereich Verwahrung und Kapitalverwaltung in Europa hingegen auf die strategischen Zentren in London, Irland und Luxemburg.
"Mit dieser Akquisition bauen wir die starke Position der BNP-Paribas-Gruppe in Deutschland als einem unserer Kernmärkte weiter aus", kommentiert Lutz Diederichs, Deutschland-Chef von BNP Paribas, den Deal. "Sie ist Teil unserer Wachstumsstrategie, zu der auch gezielte Akquisitionen in ausgewählten Bereichen gehören." (ert)