Laut einer aktuellen Erhebung des Arbeitgeberverbands des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) lag die Gesamtzahl der Beschäftigten Ende 2024 bei 543.350 – ein Zuwachs von rund 5.700 Personen im Vergleich zum Vorjahr.

Daten aus allen drei Bankensektoren
In die Erhebung flossen Daten aus allen drei Säulen des deutschen Bankensystems ein – also aus dem privaten, genossenschaftlichen und öffentlich-rechtlichen Sektor. Damit umfasst die Statistik Institute wie Commerzbank, Volksbanken und Sparkassen gleichermaßen.

Das leichte Plus erklärt sich vor allem dadurch, dass "in den kommenden Jahren absehbar besonders viele Beschäftigte in den Ruhestand gehen und die betroffenen Institute vorausschauend zusätzliches Personal eingestellt haben, um erheblichem Fachkräftemangel vorzubeugen", so der Verband.

Neue Jobs durch KI, Regulierung und Nachhaltigkeit
Neben der Altersnachfolge schaffen Banken zunehmend neue Stellen in zukunftsweisenden Bereichen wie künstliche Intelligenz (KI), Regulierung und Nachhaltigkeit. Viele Institute investieren in die Digitalisierung ihrer Prozesse und bauen gezielt Spezialistenteams für Compliance, Datenanalyse und nachhaltige Finanzierung auf.

Privatbanken bauen weiter Stellen ab
Während das Gesamtbild positiv ausfällt, bleibt die Entwicklung im privaten Bankensektor verhalten. Hier sank die Zahl der Beschäftigten um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hauptgrund sind weiterhin Restrukturierungen in größeren Instituten, teilte der Verband mit.

Die Zahl verdeutlicht: Der Arbeitsmarkt im Bankwesen bleibt im Wandel – zwischen Modernisierung, Automatisierung und wachsender Nachfrage nach Fachkräften in neuen Kompetenzfeldern.

Branche im Umbruch – mit neuem Beschäftigungsschub
Die aktuellen Zahlen signalisieren eine vorsichtige, aber spürbare Erholung des Arbeitsmarkts im Kreditgewerbe. Während klassische Tätigkeiten durch Effizienzprogramme abgebaut werden, entstehen parallel neue Chancen in technologiegetriebenen Segmenten. Der Fachkräftemangel zwingt Banken, proaktiver zu rekrutieren und ihre Arbeitgeberattraktivität zu stärken. (mb/Bloomberg)