Die UBS hat erneut deutliche Kritik an den geplanten Reformen der Bankenregulierung in der Schweiz geübt. Die Rolle der Bank im Land sei dadurch massiv gefährdet. "Sollte die UBS aufgrund der Änderungen eine neue Strategie brauchen, wäre sie gezwungen, ihre Zukunft als führende Schweizer Bank und globaler Vermögensverwalter in der Schweiz grundlegend in Frage zu stellen", heißt es in einem am Dienstag (30.9.) veröffentlichten Text auf der Website der Bank.

Milliarden-Bedarf durch neue Kapitalregeln
Seit der Übernahme der Credit Suisse im Jahr 2023 stehen die Kapitalreserven der UBS im Fokus der Behörden. Schätzungen zufolge könnten die neuen Vorschläge zusätzliche Eigenmittel in Höhe von bis zu 26 Milliarden US-Dollar erfordern. Die Bank hat daher ihre Lobbyarbeit intensiviert und prüft Maßnahmen, um die Belastungen zu reduzieren.

Sitzverlegung nur theoretische Option
Als eine – wenn auch äußerst unwahrscheinliche – Option gilt die Verlegung des UBS-Hauptsitzes, wie "Bloomberg" unter Berufung auf informierte Kreise berichtete. Für zusätzliche Brisanz sorgte Cevian Capital: Der Großaktionär warnte, die Reformpläne ließen der UBS nur zwei Alternativen – den Abzug aus der Schweiz oder eine Übernahme durch einen Rivalen.

Politik signalisiert Gesprächsbereitschaft
Es gilt als möglich, dass die Regierung die Vorschläge im parlamentarischen Verfahren abmildern wird. Die SVP als stärkste Partei erklärte am Wochenende, man müsse mit der UBS einen Kompromiss finden, um zu verhindern, dass das Institut zu einem Übernahmeziel werde.

In ihrem Bericht kritisiert die UBS zudem, die Vorschläge griffen die eigentlichen Ursachen des Niedergangs der Credit Suisse nicht auf. Stattdessen habe es "weitreichende regulatorische Zugeständnisse über viele Jahre hinweg" gegeben, die den Boden für die Krise bereitet hätten. (mb/Bloomberg)