"Kriegsbeil" begraben: DVAG steigt bei Maschmeyer ein
Lange Jahre waren Ex-AWD-Boss Carsten Maschmeyer und die DVAG Konkurrenten, die auch mit harten Bandagen kämpften. Nun kooperieren beide Seiten, die DVAG hat sich an Maschmeyers Private-Equity-Gesellschaft beteiligt, wie "Capital" berichtet.
Die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) ist bei Alstin Capital eingestiegen, der Beteiligungsgesellschaft von Carsten Maschmeyer. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin "Capital“ unter Berufung auf öffentliche Unterlagen im Handelsregister, die ihm vorliegen. Solche Beteiligungen sind per se alles andere als ungewöhnlich, allerdings ist diese pikant: Die DVAG und Maschmeyer, der einst den Finanzvertrieb AWD groß gemacht hatte, waren lange Jahre Rivalen, die sich auch vor Gericht bekämpften.
Wie und warum es zu dem Einstieg kam, wollten weder Alstin Capital noch die DVAG gegenüber dem Magazin kommentieren. Allerdings weist "Capital“ darauf hin, dass sich viele Vermögensverwalter derzeit breiter aufstellen und in Venture-Capital und sehr junge Unternehmen investieren. "Alstin ist daher mit den Finanzbereichen zahlreicher dieser Unternehmen im regelmäßigen Austausch", teilte ein Sprecher "Capital“ mit. Auch zum Umfang der Investitionen machten beide Unternehmen keine Angaben. Es handele sich um interne Informationen, sagte eine DVAG-Sprecherin.
175 Millionen Euro für Start-ups
Alstin Capital war zuletzt fleißig. Bis Ende November hatte die Gesellschaft 175 Millionen Euro für neue Start-up-Beteiligungen eingesammelt, so "Capital". Der Alstin III genannte Fonds sei stark überzeichnet gewesen, hieß es vonseiten der Gesellschaft. Das Geld soll in frühphasige B2B-Software-Start-ups aus Europa fließen. Unter den Investoren sind neben Versicherungen, Banken und Family Offices auch mehrere prominente Fußballstars wie Toni Kroos, İlkay Gündoğan und Niklas Süle. Ferner gehöre auch die DVAG-Eigentümerfamilie Pohl zu den Geldgebern. (jb)