Finanzmarktaufsichtsbehörden wie die Österreichische FMA oder die deutsche Bafin warnten bereits zu Jahresbeginn vor dem Anbieter Bitget / BG Limited mit Sitz auf den Seychellen. Die Handelsplattform für Kryptowährungen bietet nach Erkenntnis der Behörden Finanzdienstleistungen über ihre Onlinekanäle an, hat aber keine Berechtigung dazu. Die Bafin hat Ermittlungen eingeleitet.

Etliche Anleger dürften sich mit diesen Warnungen nicht vertraut gemacht haben. Wie das Portal "Finance Forward" berichtet, zählt die Bitget-App in den deutschen App-Stores von Google und Apple in den vergangenen Tagen zu den Top-Downloads, heißt es mit Verweis auf die Zahlen des Analyse-Tools Appfigures. Demnach haben die Bitget-Downloads teils sogar die weltweit größten Börsen Coinbase oder Binance überholt. Seit Jahresbeginn haben laut "Finance Forward" in Deutschland mehr als 300.000 Nutzer die App heruntergeladen. 

Probleme mit den Aufsichten
Das Unternehmen rund um die schillernde Firmenchefin Gracy Chen hat europaweit Probleme mit den Finanzaufsehern, wie aus dem Bericht hervorgeht. In Großbritannien gab es ein teilweises Verbot. Nach der Recherche des Magazins wendet sich Bitget durchaus an deutschsprachige Kunden. Nicht nur ist die Website auf Deutsch übersetzt, auch richtet das Haus sich über oft umstrittene Influencer an das deutschsprachige Publikum.

Der Bitcoin-Kurs hat in den vergangenen Tagen erstmals die Marke von 90.000 Dollar überschritten. In der Vergangenheit war bereits zu beobachten, dass in Hochphasen Anleger vermehrt in zweifelhafte Angebote strömen und angesichts vermuteter Gewinnchancen sämtliche Warnungen ignorieren. (eml)