Liechtensteiner Bank bietet Goldkauf per App
Die Liechtensteinische Landesbank hat ihre Investment-App um eine Funktion für Goldkäufe erweitert. Gelagert wird das Edelmetall im Hochsicherheitstresor in Vaduz.
Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) bietet deutschen Kunden ab sofort auch an, physisches Gold über die Investment-App "Willbe" zu kaufen und im Banktresor in Liechtenstein lagern zu lassen. Das sagte Wolfgang Mair, Leiter digitale Geschäftsmodelle bei der LLB, im Gespräch mit dem "Handelsblatt". "Gold ist bei der LLB ein sehr gefragtes Investment. Daher haben wir uns entschieden, dieses Angebot auch digital zur Verfügung zu stellen", zitiert ihn die Zeitung.
Bei "Willbe" können Kunden das Edelmetall ab einer Menge von einem Gramm kaufen, zum Preis von derzeit rund 90 Euro. Dabei erwerben Anleger Anteile an einem Kilobarren. Dies ermögliche es Goldkäufern, physisches Edelmetall weitgehend ohne Prägeaufschläge zu kaufen, wie sie bei Münzen und Kleinbarren üblich sind, erläuterte Mair der Zeitung.
Maximal ein Kilogramm
Eine Transaktion sei bislang auf ein Kilogramm für circa 90.000 Euro begrenzt. Das Gold wird dann im bankeigenen Hochsicherheitstresor in Liechtenstein gelagert. Kunden können sich ihr Gold aber am Schalter in der Bankzentrale in Vaduz aushändigen lassen. "Ziel war es, dass das Angebot dem Besitz von physischem Gold so nahe wie möglich kommt", sagte Mair.
Die LLB berechnet Kunden einen Auf- beziehungsweise Abschlag von 0,5 Prozent auf den Marktpreis pro Kauf oder Verkauf. Weitere Ordergebühren fallen dem "Handelsblatt" zufolge nicht an. Zudem erhebt die Bank eine jährliche Lagergebühr in Höhe von 0,5 Prozent des verwalteten Vermögens. Wollen Kunden sich physisches Gold herausgeben lassen, müssen sie die Kosten für die Stückelung des Goldbesitzes tragen.
Gut aufgestellt im Konkurrenzkampf
Damit macht die LLB etablierten Goldhändlern wie Degussa, Pro Aurum, Philoro oder Solit Konkurrenz. Auch sie bieten Goldkäufe an, bei denen das Edelmetall in einem gesicherten Tresor gelagert wird. Einige Händler wie Solit bieten zudem explizit die Lagerung außerhalb des Euro-Raums an – auch in Liechtenstein. Mair sieht sich der Zeitung zufolge in dem Wettbewerb gut aufgestellt: "Es gibt viele Anbieter, die eine Lagerung in der Schweiz oder Liechtenstein deutlich höher bepreisen." (jb)