Viele Firmen organisieren die Altersvorsorge ihrer Mitarbeiter in betrieblichen Versorgungswerken. Häufig geschieht das unter dem Dach eines Tarifvertrages, wo sich auch nichttarifgebundene Arbeitgeber anlehnen können, seit der Staat 2002 die Entgeltumwandlung zu fördern begonnen hat. Zu dieser Zeit entstand auch Metallrente, das heute in Deutschland größte Versorgungswerk, bei dem der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die Gewerkschaft IG Metall gleichberechtigte Alleingesellschafter sind.

Das Versorgungswerk ist nach 2023 auch 2024 "stabil gewachsen", wie die Geschäftsführung am Mittwoch (26.2.) berichtete. Zum Jahresende gehörten insgesamt rund 1,12 Millionen Verträge zur kapitalgedeckten betrieblichen Altersversorgung (bAV) und zur Arbeitskraftabsicherung (AKS) zum Bestand. Das entspricht wie im Vorjahr einem Gesamtzuwachs von rund 2,8 Prozent, wobei der Bestand an bAV-Verträgen sogar um 3,32 Prozent zulegte.

Zahlreiche weitere Branchen profitieren von Metallrente-bAV
Zudem konnte die Metallrente ihren Verbreitungsgrad in der Metall- und Elektroindustrie und den angeschlossenen Branchen, wie Stahl, Textil und Bekleidung, IT sowie Holz und Kunststoff, weiter ausbauen. Das Versorgungswerk zählt inzwischen über 55.400 Unternehmen als Kunden (2023: 52.000).

Insgesamt gab es 2024 fast 60.650 Neuverträge zur betrieblichen und privaten Altersversorgung (2023: +62.616), davon mit 38.669 Verträgen (2023: +34.106) weit über die Hälfte in der Direktversicherung. "Ein großer Anteil entfiel 2024 auf die neuen Produkte Chance 80 und Chance 90, die sich durch abgesenkte Garantien bei gleichzeitig deutlich verbesserten Ertragschancen auszeichnen", bilanziert Metallrente-Geschäftsführer Hansjörg Müllerleile. Gemessen an der Beitragssumme seien es bereits 50 Prozent der Kunden, die sich für die neuen kapitalmarktnahen Direktversicherungs-Produkte entscheiden. Die Neubeiträge beliefen sich auf 78,51 Millionen Euro (+2,7 Prozent).

Kapitalmarktnahe Tarife im Aufwind
Hintergrund: In der Metall-Direktversicherung werden drei Produktvarianten geboten: "Profil", "Chance 80" und "Chance 90". Beim sicherheitsorientierten Direktversicherungstarif ("Profil") geht die Kapitalanlage zu 100 Prozent in das Sicherungsvermögen der Versicherungspartner von Metallrente ein. Beim kapitalmarktnahen Direktversicherungstarif ("Chance") fließt die Kapitalanlage ins Sicherungsvermögen der Versicherungspartner und bis zu 50 Prozent in Aktien und Anleihen (Metallrente-Fondsportfolio).

Die fondsgebundenen Produkte für die beitragsorientierte Leistungszusage (BoLZ) in der Metall-Direktversicherung weisen Garantieniveaus mit 90 beziehungsweise 80 Prozent aus. "Die weiterhin starke Nachfrage nach chancenorientierten Produkten zeigt uns, dass Metallrente mit der 2023 gestarteten Neuaufstellung des Produktportfolios auf dem richtigen Kurs ist", so Müllerleile.

Anhaltend hohe Überschussbeteiligung
Erneut gibt es trotz sinkender Zinsen eine genau so hohe Überschussbeteiligung wie in den beiden Vorjahren. In der Metall-Direktversicherung liegt die Gesamtverzinsung 2025 für Neuverträge bei 3,35 Prozent pro Jahr. Von dieser Entwicklung profitierten alle Kunden in allen Produktsegmenten. "Altersvorsorge ist ein langfristiger Prozess. Als Versorgungswerk ist es uns wichtig, hier ein Zeichen der Stabilität und Verlässlichkeit zu setzen", erklärt Müllerleile.

Die Neubeiträge über alle bAV-Durchführungswege beliefen sich 2024 auf besagte 78,51 Millionen Euro und sind im Vergleich zum Vorjahr um fast 2,1 Millionen Euro gewachsen. Das gestiegene Volumen resultiere auch aus erhöhten Durchschnittsbeiträgen der Arbeitgeber und Beschäftigten. "Mit einem durchschnittlichen Jahresbeitrag von 1.236 Euro 2024 kann eine wertige Versorgungsleistung erreicht werden, die zu einer höheren finanziellen Absicherung der Beschäftigten im Alter beiträgt", betont Metallrente-Geschäftsführerin Kerstin Schminke. Die durchschnittlichen Jahresbeiträge in eine bAV über die Metallrente hatten 2023 bei 1.222 Euro pro Beschäftigtem gelegen (2022: 1.214 Euro).

Negativer Trend in der Arbeitskraftabsicherung noch nicht gebrochen
Knapp 5.300 Beschäftigte haben 2024 zudem einen Metallrente-Vertrag zum finanziellen Schutz ihrer Arbeitskraft abgeschlossen (2023: 6.600 Neuabschlüsse). "Viele halten sich bei der Absicherung ihrer Arbeitskraft immer noch zurück", erklärt Schminke und verweist auf insgesamt fast 141.700 AKS-Verträge im Bestand (2023: 138.000). Eine Metallrente-AKS-Studie hatte 2023 aufgezeigt, dass rund um das Thema Berufsunfähigkeit große Wissenslücken bestehen. Daher wurde von der Metallrente verstärkt auch in Weiterbildungsangebote für Berater investiert.

Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum des Metallrente-AKS-Konsortiums haben Metallrente und Konsortialführer Swiss Life das Produktangebot der privaten Arbeitskraftabsicherung grundlegend überarbeitet. Ziel war es, für die Beschäftigten in den Branchen, für die Metallrente zuständig ist, Produkte zur Absicherung der Arbeitskraft zu entwickeln, die passgenau und finanzierbar sind. "Das ist uns gelungen“, erklärt Schminke. Dazu gehört, dass der Grundfähigkeitsschutz komplett überarbeitet und ein noch besseres Pricing in der BU-Versicherung für die typischen Metallrente-Berufe erreicht wurde.

Flaggschiff Metall-Pensionsfonds mit stabil hoher Rendite
Auf Nachfrage nannte die Metallrente auch einige Eckdaten zur Entwicklung des Metall-Pensionsfonds. In der Kapitalanlage fährt er drei Strategien: Dynamik (bis zum Alter von 57 Jahren), Balance (bis 60) und Sicherheit (bis Renteneintritt). Die Anlage erfolgt im Metallrente-Fondsportfolio, in Rentenpapieren und im Sicherungsprodukt der Allianz Leben. Seit dem Start 2003 hat der Metall-Pensionsfonds in der Anlagestrategie "Dynamik" wie schon im Vorjahr durchschnittlich 5,2 Prozent Rendite pro Jahr erzielt. Allein 2024 waren es sogar 6,1 Prozent.

Der Pensionsfonds verbindet eine 100-Prozent-Beitragsgarantie mit Aktien- und Fondsinvestments im Metallrente-Fondsportfolio. Die Neuabschlüsse beliefen sich 2024 auf insgesamt 19.130 Verträge (2023: 26.329 Neuabschlüsse) und "stabilisieren sich, nach den außergewöhnlich hohen Zugangsjahren 2022 und 2023, auf hohem Niveau", so Müllerleile.

Konsortiallösungen bei mehreren Versorgungswerken
Die Metallrente setzt im Pensionsfonds weiter auf die Beitragszusage mit Mindestleistung (BZML). Daher stehen zu Rentenbeginn mindestens die eingezahlten Beiträge zur Verfügung. Inzwischen nutzen über 6.000 Firmen den Pensionsfonds. Unter dem Namen "Klinikrente im Metall-Pensionsfonds" können seit 2021 auch Beschäftigte im Gesundheitswesen mit dem Metall-Pensionsfonds vorsorgen. Die Klinikrente hatte kürzlich ihre Bilanz für 2024 vorgelegt.

Beide Versorgungswerke setzen in Vertrieb, Verwaltung und der Kapitalanlage auf ein Konsortium von Lebensversicherern. Bei der Metallrente sind dies Allianz, R+V, Swiss Life, Ergo und seit Sommer 2020 auch die Versicherungskammer Bayern (VKB) gemäß ihrer jeweiligen Beteiligung (VKB bislang nur für die Arbeitskraftabsicherung). (dpo)