Milliardendeal: Börse Euronext buhlt um Fondsdienstleister
Der europäische Handelsplatzbetreiber Euronext will die in Madrid ansässige Gesellschaft Allfunds übernehmen. Die Kaufofferte soll sich auf 5,5 Milliarden Euro beziffern, heißt es in Medienberichten.
Der in Paris ansässige Börsenbetreiber Euronext hat dem spanischen Fondsdienstleister Allfunds ein vorläufiges Übernahmeangebot unterbreitet. Dies teilte das Unternehmen mit. Zur Höhe der Kaufofferte machte die Gesellschaft keine Angaben. Die Konditionen der Offerte könnten sich noch ändern, betonte der Börsenbetreiber. Euronext sei noch in Verhandlungen mit den größten Anteilseignern von Allfunds.
Der Nachrichtenagentur "Reuters" zufolge beziffert sich das Angebot auf ein Volumen in Höhe von 5,5 Milliarden Euro. Allfunds mit Sitz in Madrid war zuletzt mit 4,6 Milliarden Euro an der Börse bewertet worden. Beim Gang aufs Parkett im Jahr 2021 hatten die Aktien noch eine Marktkapitalisierung von 7,2 Milliarden Euro. Allfunds agiert als B2B-Dienstleister für Fondsgesellschaften und Fondsvertriebe. Neben der Handelsabwicklung bietet das Haus auch Datenanalyse- sowie ESG- und Reporting-Services.
Geschäft erweitern
Börsenbetreiber wiederum sind bestrebt, ihr Geschäft rund um den Wertpapierhandel zu ergänzen, um die Anfälligkeit für Schwankungen der Wertpapierkurse zu verringern. Euronext hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von Übernahmen eingefädelt, darunter der Kauf der Mailänder Börse im Jahr 2021. (ert)