Millionensummen: Sparkassen wollen stark in ihr Filialnetz investieren
Die Zahl der Sparkassen-Filialen ist zwar im Sinkflug, doch die Institute wollen sich darum bemühen, ihr Netz an Standorten so weit es geht aufrechtzuerhalten. Dafür planen sie hohe Investitionen.
Die deutschen Sparkassen möchten ihr großes Filialnetz so weit wie möglich erhalten und planen dafür hohe Investitionen. Dies berichtet das "Handelsblatt". Allein die 56 bayerischen Institute wollten 2025 etwa 70 Millionen Euro in ihre Geschäftsstellen fließen lassen, erklärte Matthias Dießl, Präsident des Sparkassenverbands Bayern, der Wirtschaftszeitung zufolge am Dienstag (20.5.). Für die nähere Zukunft stellte Dießl Investitionen von durchschnittlich 50 Millionen Euro pro Jahr in Aussicht.
Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Ulrich Reuter, geht auch von bundesweit hohen Beträgen aus. Mehr als 420 Millionen Euro dürften die Institute nach seiner Hochrechnung im laufenden Jahr in ihre Filialen stecken, sagte er am Dienstag zum Auftakt des Sparkassentags in Nürnberg. Er hoffe, dass die Institute weiterhin an einer hohen Filialdichte festhalten werden. "Jede Filiale ist Beweis dafür, dass es Sparkassen braucht", sagte der DSGV-Präsident.
Kundenverhalten ist entscheidend
Reuter erklärte, die Entwicklung der Zahl der Filialen hänge vom Verhalten der Kunden ab. Je intensiver die Filialen genutzt würden, desto mehr gebe es. Ende 2024 zählten die öffentlich-rechtlichen Institute dem "Handelsblatt" zufolge 6.700 Filialen und knapp 4.000 Standorte mit Geldautomaten, jedoch ohne Personal. Fünf Jahre zuvor seien es noch gut 8.900 personenbesetzte Filialen gewesen sowie 3.700 Geldautomaten-Standorte.
Im stark umkämpften deutschen Bankenmarkt setzen die Sparkassen darauf, Marktanteile zu gewinnen. "Wir wollen uns nicht darauf beschränken, Marktanteile zu verteidigen", zitiert das "Handelsblatt" den DSGV-Chef. Im vergangenen Jahr betrug der Gewinn der Institute in Summe fast 16 Milliarden Euro. Nach Abzug von Vorsorgereserven für Krisenphasen in Höhe von 8,3 Milliarden Euro lag der Gewinn vor Steuern bei 7,3 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatten die Sparkassen knapp 17 Milliarden Euro erwirtschaftet und Vorsorgereserven von rund zehn Milliarden Euro gebildet. (am)