Der Frühling hält langsam aber sicher Einzug ins Land – und damit beginnt auch die Berichtssaison der Finanzvertriebe für das erste Quartal des Jahres. Während MLP mit einem Umsatzplus ins laufende Jahr startete, musste die europaweit tätige OVB Holding einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen, wie aus Pressemitteilungen beider Gesellschaften hervorgeht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) war bei beiden Finanzvertrieben rückläufig. 

MLP meldet für die ersten drei Monate Gesamterlöse in Höhe von 262,8 Millionen Euro (Q1 2022: 254,7 Mio. Euro), wovon 232,6 Millionen Euro (Q1 2022: 238,8 Mio. Euro) auf Umsätze aus Provisionen und Honoraren beruhen. Das Ebit beläuft sich auf 32,4 Millionen Euro und liegt damit nur knapp unter den 34,6 Millionen Euro, die MLP im Vorjahresquartal erwirtschaftete. Besonders stark gewachsen sei auch das Zinsgeschäft der MLP Bank mit einem Plus von 231 Prozent auf 11,8 Millionen Euro.

MLP: Plus im Sach- und Lebensbereich
Deutliches Wachstum erzielte die Gruppe bei den Erlösen in der Sachversicherung (+12 % auf 91,7 Mio. Euro), zu dem sowohl das Segment Industriemakler als auch der Assekuradeur Domcura und das MLP Privatkundengeschäft beigetragen haben. Der Bereich Altersvorsorge legte auch zu (+8 % auf 43,6 Mio. Euro). Bei Immobilienvermittlungen und Finanzierungen verzeichnete MLP hingegen rückläufige Erlöse infolge der Einbrüche am Immobilienmarkt. Die Beraterzahl im MLP-Konzern lag zum 31. März 2023 trotz des saisonüblichen Rückgangs bei 2.078; Ende 2022 waren 2.100 Berater für MLP tätig, am 31. März 2022 aber nur 2.048.

Ertrags- und Umsatzminus bei OVB
Der Mitbewerber OVB aus Köln vermeldet für das erste Quartal 2023 bei den Umsätzen aus Vermittlungen einen leichten Rückgang von einem Prozent auf 83,4 Millionen Euro. Während im Ländersegment Mittel- und Osteuropa die Erträge um 11,3 Prozent auf 45,2 Millionen zulegten, sanken die Umsätze in Deutschland (-13,1 % auf 13,8 Mio. Euro) und in den Ländern Süd- und Westeuropas mit Österreich (-12 % auf 24,3 Mio. Euro). Das Ebit der Holding brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48,5 Prozent auf drei Millionen Euro ein – jedes der drei Ländersegmente erwirtschaftete beim Ebit ein Minus von mehr als 40 Prozent.

Dagegen konnte der Vertrieb seinen Kundenbestand gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,3 Prozent auf 4,27 Millionen Kunden steigern. Das OVB-Vertriebsteam verzeichnete einen Zuwachs um 3,1 Prozent auf 5.785 hauptberufliche Finanzvermittler. Die Zuwächse beruhen aber auf einem Plus von Kunden und Beratern in den europäischen Märkten. In Deutschland dagegen zählt die OVB Ende März 1.161 Berater und damit 42 weniger als Ende März 2022. Auch die Zahl der Kunden sank, wenngleich nur leicht, um 0,2 Prozent auf 613.588. (jb)