Morningstar startet neues Medalist-Rating
Neben Analysten vergab bei der Ratinggesellschaft bislang auch ein Algorithmus Noten. Damit wollte das Haus die Zahl der Urteile ausweiten. Nun hat Morningstar die beiden Systeme zusammengeführt. Menschliche Analysten braucht es aber auch künftig.
Die Fondsratinggesellschaft Morningstar hat ihr von Analysten erstelltes Bewertungssystem mit ihrem quantitativen System verschmolzen. Dies teilte das Unternehmen mit Sitz in Chicago mit. Damit vergibt die Agentur nun das sogenannte Morningstar Medalist Rating. Den Schritt hatte das Haus bereits im vergangenen Herbst angekündigt. Unabhängig davon steht das Sterne-Rating von Morningstar, das auf historischen Kennzahlen fußt. Dieses wird weiterhin gesondert erstellt.
Das neue Medalist-Rating speist sich nunmehr einerseits aus den Bewertungen der menschlichen Analysten, die Noten wie "Gold", "Silber" oder "Bronze" vergeben. Andererseits aus dem 2017 erschaffenen Computer-Rating. Bei diesem Morningstar Quantitative Rating ahmt ein Algorithmus die Entscheidungen der Experten nach. Damit sollte die Zahl der Fonds, die eine Note erhalten, ausgeweitet werden. Die so ermittelten Urteile wurden mit dem Buchstaben "Q" kenntlich gemacht, also etwa "Gold Q".
Anteil der menschlichen Analysten angegeben
Mit der Zusammenführung des Analysten- und des Computer-Ratings entfällt nun das "Q" bei den Endnoten "Gold", "Silber" oder "Bronze" als Kennzeichen für die per Algorithmus ermittelte Bewertung. Grundsätzlich ändere sich an den Verfahren nichts, betont die Gesellschaft. Sie stützen sich auf die drei Säulen, bei denen die Portfoliomanager, die Prozesse sowie die Fondsgesellschaft beurteilt werden. Das "Q" soll allerdings auch künftig kennzeichnen, ob die Teilnote für die jeweilige Säule ein Analyst oder der Algorithmus erstellt hat. Zudem wird künftig beim Gesamtrating einer Fondsanteilsklasse angegeben, wie hoch der Anteil des Analysten-Inputs war.
Als Grund für die Zusammenführung des Analysten- und des Algorithmus-Ratings verweist Morningstar darauf, dass nun eine viel größere Zahl an Fonds abgedeckt werden kann. Die rund 150 Analysten weltweit bewerten derzeit 21.400 Anteilsklassen. Selbst dieses große Team komme mit dem Wachstum des Anlageuniversums nicht mit, so Morningstar. Das quantitative Rating erfasst zusätzlich mittlerweile weltweit 383.000 Anteilsklassen. Die Ratings können sich je nach Kosten einer Anteilsklasse unterscheiden. (ert)