Beim Fonds-Dienstleister Universal Investment, der in Frankfurt gerade eine neue Zentrale übernommen hat, verbringen die Mitarbeiter seit dem Umzug wieder deutlich mehr Zeit im Büro. Das könnte ein Anzeichen dafür sein, dass moderne Arbeitsräume viele Beschäftigte trotz großzügiger Homeoffice-Regeln häufiger ins Office locken, schreibt die Nachrichtenagentur "Bloomberg". 

"Die Anwesenheit in unserer neuen Zentrale liegt bei knapp unter 50 Prozent, verglichen mit etwa knapp 30 Prozent im alten Gebäude vor dem Umzug", erklärt Christina Hübschen, die bei Universal Investment das Thema Personal verantwortet. "Die modernen Büros tragen also dazu bei, dass die Mitarbeiter wieder öfter ins Büro kommen", sagt sie.

Homeoffice-Regeln bleiben unverändert
Universal Investment war vor wenigen Monaten vom bisherigen Hauptquartier im IBC-Tower in das Timber-Pioneer-Haus in der Europa-Allee übersiedelt. Die Homeoffice-Regeln sehen unverändert eine Büropräsenz von mindestens 25 Prozent vor, wobei der Wunsch des Managements laut Hübschen eher bei 50 Prozent liegt.

Anwesenheit im Office sei dem Fonds-Dienstleister wichtig, weil dadurch Teamgeist, Zugehörigkeitsgefühl und Kreativität gefördert würden, so Hübschen. Jedoch setze das Unternehmen auf "einen Pull-Ansatz statt auf einen Push-Ansatz". Die Mitarbeiter sollen also ins Unternehmen gelockt und nicht dorthin beordert werden. Moderne Büros würden dabei eine große Rolle spielen. 

Lounge, Terrasse, Yoga-Klasse
Die neuen Räumlichkeiten von Universal Investment bieten rund 400 Arbeitsplätze für 800 Mitarbeiter. Über ein Buchungssystem können sich Beschäftigte Schreibtische reservieren. Zudem verfügt das neue Gebäude über eine Lounge und eine Terrasse für After-Work-Veranstaltungen. Auch eine Yoga-Klasse gibt es, eine Kantine soll noch eingerichtet werden.

In der deutschen Finanzbranche waren zuletzt viele Umzüge vollzogen oder angekündigt worden. So waren in Frankfurt außer Universal Investment in den vergangenen Monaten etwa auch die Dekabank und die Citigroup umgezogen. Verträge für neue Büros in den kommenden Jahren haben unter anderem ING Deutschland und die Commerzbank unterschrieben. In Hamburg trifft derzeit Berenberg Vorbereitungen für den Umzug in eine neue Zentrale, in Berlin die BayernLB-Tochter DKB. (Bloomberg/am)