Neuer Vermögensverwalter: Ex-DWS-Manager werben Millionen ein
Caplign Wealth heißt das im vergangenen Herbst gegründete Unternehmen, mit dem Christian Hille, der frühere Multi-Asset-Chef der DWS, gemeinsam mit vier Mitstreitern erstes Geld einsammelt. Noch arbeitet das Quintett unter einem Haftungsdach, doch eine Bafin-Lizenz ist schon beantragt.
Ein halbes Jahr nach dem Start ihres Vermögensverwalters in Bad Soden hat eine Gruppe ehemaliger Banker erste Kunden gewonnen. Zudem wurde eine eigene Bafin-Lizenz für die Firma namens Caplign Wealth beantragt. "Bislang haben wir mehrere zehn Millionen Euro an Assets under Management eingeworben", sagte Christian Hille, einer der Gründer, in einem Interview mit "Bloomberg". Bis 2023 saß er im Vorstand der Fürstlich Castell'schen Bank.
Hille sprach von einer "signifikanten Anzahl an UHNWI-Kunden", die die Firma inzwischen habe. Gemeint sind damit Menschen mit einem sehr hohen Vermögen, etwa Unternehmer oder Top-Sportler. Ihnen bietet die Firma maßgeschneiderte Vermögensverwaltungsdienste an. Eine globale Aktien- (Caplign Global Equity) und eine globale Anleihe-Strategie (Caplign Global Fixed Income) hat die Mannschaft um Hille selbst entwickelt. Bei anderen Anlageklassen wie Private Equity arbeitet das Unternehmen mit Partnern zusammen.
Große Konkurrenz
Bei Hilles Mitstreitern handelt es sich um Frank Haering, zuvor unter anderem bei JP Morgan, Katarina Cohrs, zuvor unter anderem bei der UBS, sowie Stefan Hoffmann und Nils Mallock, beide zuvor unter anderem beim Deutsche-Bank-Asset-Manager DWS. Hille selbst hatte vor seiner Zeit bei der Fürstlich Castell'schen Bank bei der DWS gearbeitet.
Die fünf Gesellschafter agieren in einem Markt, in dem die Konkurrenz groß ist und viele bekannte Namen aktiv sind. So ist beispielsweise BNP Paribas gerade dabei, das Private-Banking-Geschäft von HSBC Deutschland zu kaufen, während der amerikanische Vermögensverwalter Alti Global mit Rückendeckung der Allianz das Hamburger Multi-Family-Office Kontora übernimmt.
Büro in Frankfurt geplant
"Im Gegensatz zu großen Unternehmen gestalten wir viele Prozesse selbst und haben viel Zeit und Energie investiert, um diese so effizient und modern wie möglich zu gestalten", sagte Hille. "Gleichzeitig verschafft uns unsere schlanke Struktur einen Wettbewerbsvorteil." Die Kundendepots selbst liegen laut Hille bei der UBS, Universal Investment fungiere als Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft für die Fonds. Aktuell arbeitet das Unternehmen unter dem Haftungsdach BN & Partners Capital, über das regulatorische Vorgaben abgedeckt werden. Gleichzeitig wurde bei der Bafin aber eine eigene Vermögensverwalterlizenz beantragt.
Und noch eine Neuerung will Caplign Wealth in den kommenden Monaten auf den Weg bringen. "Im Laufe des Jahres planen wir die Eröffnung eines Büros in Frankfurt", erklärte Hille. Momentan arbeitet das über den Frankfurter Raum, München und London verteilte Team vor allem hybrid mit Videokonferenzen und regelmäßigen persönlichen Treffen. (bm/Bloomberg)