NRW-Genossen wollen Deutschlands größte Kirchenbank schmieden
Die Bank für Kirche und Caritas aus Paderborn und die DKM Darlehnskasse Münster haben eine Fusion beschlossen. Bis 2022 sollen die beiden genossenschaftlichen Institute verschmolzen sein. Damit entstünde die bundesweit größte Kirchenbank.
Die beiden Genossenschaftsbanken Kirche und Caritas (BKC) und DKM Darlehnskasse Münster wollen sich zusammenschließen. Die weitreichenden Veränderungen im kirchlichen und regulatorischen Umfeld würden Anpassungen erforderlich machen, um die "sehr gute Marktposition" in Zukunft weiter auszubauen, hießt es in der Mitteilung. Damit werde die Basis geschaffen, um größere Investitionen in kompetente, spezialisierte Mitarbeiter und digitale Lösungen zu tätigen. Die Mitglieder müssen der Fusion aber noch zustimmen.
Mit der für 2022 angepeilten Verschmelzung würde die größte Kirchenbank Deutschlands entstehen. Die DKM Darlehenskasse Münster weist dem Branchendienst "Finanz-Szene.de" zufolge eine Bilanzsumme von 4,8 Milliarden Euro auf, die Bank für Kirche und Caritas 5,8 Milliarden. Mit den zusammen 10,6 Milliarden Euro würden die Nordrhein-Westfalen die bislang größte Kirchenbank, die Evangelische Bank aus Kassel mit einer Bilanzsumme von 8,4 Milliarden Euro, überholen.
Doppelsitz in Paderborn und Münster
Die beiden Genossenschaftsbanken verfügen über eine gemeinsame Wertebasis sowie eine vergleichbare Geschichte und Unternehmensentwicklung. Die BKC wurde1972 in Paderborn und die DKM 1961 in Münster gegründet. Sie konzentrieren ihre Tätigkeit auf die Betreuung kirchlicher und karitativer Einrichtungen und sind bundesweit tätig. Beide Banken haben jeweils nur einen Standort und verzichten aus Kostengründen auf Filialen.
Die neue katholische Kirchenbank will die Standorte in Paderborn und Münster gleichgewichtet weiterführen und die Arbeitsplätze an beiden Standorten sichern. Die Leitung des Unternehmens wird von den jetzigen vier Vorständen übernommen. Die Aufsichtsräte und Vorstände beider Banken seien überzeugt, dass es mit dem Zusammenschluss gelingen werde, ein großes, neues Institut zu schaffen, das den Förderauftrag für die Kunden aus Kirche und Caritas weiterhin in den Mittelpunkt seines Handelns stelle, heißt es in der Mitteilung. Der Name des fusionierten Unternehmens stehe noch nicht fest. (aa/ert)