Ostfriesland: Fusion zweier Genossenschaftsbanken angekündigt
Wer Westrhauderfehn, einen Ortsteil von Rhauderfehn, und die Gemeinde Moormerland kennt, darf sich wohl zu den Kennern Ostfrieslands zählen. Dort, in der Nähe von Leer, haben zwei Volks- und Raiffeisenbanken mit immerhin fast 27.000 Mitgliedern nun ihre Verschmelzung angekündigt.
Die Raiffeisenbank Moormerland und die Volksbank Westrhauderfehn wollen fusionieren. Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder beider Banken hätten Gespräche über die Verschmelzung beider Institute aufgenommen, teilen die Unternehmen mit. Das fusionierte Haus würde mit etwa 200 Mitarbeitern an zwölf Standorten eine Bilanzsumme von 1,2 Milliarden Euro betreuen. Über den Zusammenschluss soll in den Vertreterversammlungen im Sommer 2026 abgestimmt werden.
"Durch die neue Bankgröße kann nicht nur dem steigenden Ertrags- und Kostendruck sowie der zunehmenden Regulatorik besser begegnet, sondern auch die Kundennähe ausgebaut werden", lässt sich Uwe Brechtezende, Vorstand der Volksbank Westrhauderfehn, in der Mitteilung zitieren. "Durch die steigenden Kreditgrenzen und eine stärkere Spezialisierung der Mitarbeiter können zudem neue Geschäftsfelder erschlossen werden." Auch der "zunehmende Fachkräftemangel" stelle eine Herausforderung dar und erfordere ein "Überdenken bestehender Strukturen und Geschäftsmodelle", heißt es in der Mitteilung.
Kein Abbau von Arbeitsplätzen oder Filialen geplant
"Durch die Verschmelzung werden keine Arbeitsplätze abgebaut", betonen die Vorstände Kai Stöter (Volksbank Westrhauderfehn) und Ulrich Jungmann (Raiffeisenbank Moormerland). Durch die Verschmelzung solle vielmehr die Attraktivität der Bank als Arbeitgeber gesteigert werden. Alle zwölf Filialen sollen erhalten bleiben. Die fusionierte Bank würde über "zwei gleichberechtigte Hauptstandorte" verfügen, kündigen die Institute an.
Die Genossenschaftsbank soll durch die bisherigen Vorstände Lothar Janssen, Ulrich Jungmann (beide Raiffeisenbank Moormerland) sowie Uwe Brechtezende und Kai Stöter (beide Volksbank Westrhauderfehn) geleitet werden. (fp)