Roboter-Ghostwriting: JP Morgan schränkt Nutzung von ChatGPT ein
Kleinere Reden, Analysen und die Präsentation für das Montagmorgen-Meeting mal einfach schnell per ChatGPT erstellen lassen? Die US-Großbank JP Morgan Chase hält wenig davon.
Wie zu hören ist, hat die Wall-Street-Bank JP Morgan Chase die Nutzung von ChatGPT, ein auf künstlicher Intelligenz basierender Chatbot, eingeschränkt. Hintergrund sei kein bestimmter Vorfall, hieß es dabei. Das Vorgehen entspreche lediglich den üblichen Kontrollen, die es im Hinblick auf Software von Drittanbietern gebe.
ChatGPT hatte in den vergangenen Monaten im Internet für Aufsehen gesorgt, weil die Software auf eine kurz umrissene Aufgabe des Nutzers hin ausführliche Texte zu beliebigen Themen verfassen kann. Die Fähigkeiten der ChatGPT-KI haben zu Spekulationen darüber geführt, wie die Software die Zukunft so unterschiedlicher Bereiche wie Poesie, Hausaufgaben in der Schule und die Arbeitswelt an sich beeinflussen wird. Selbst ein auf dem Bot basierender ETF ist in Planung.
Hinter dem Projekt, das im November online ging, steht der KI-Entwickler OpenAI, in den der Softwareriese Microsoft zehn Milliarden US-Dollar investiert. ChatGPT ist in die Kritik geraten, weil die produzierten Texte tendenziös sein sollen. OpenAI hat angekündigt, hier Abhilfe zu schaffen. Außerdem sollen die Nutzer künftig die Möglichkeit haben, die Funktionsweise der Software an ihre eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Ein Vertreter von OpenAI reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Über die Nutzungseinschränkungen bei JP Morgan hatte bereits der "Telegraph" berichtet. (mb/Bloomberg)