Acht Kirchen- und Ethikbanken aus dem Genossenschaftssektor haben ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie sich gegen die uneingeschränkte Aufnahme von Rüstungskonzernen in nachhaltige Finanzprodukte aussprechen. Dort heißt es: "Rüstung ist notwendig, aber nicht nachhaltig."

Unterzeichnet haben das Papier die Bank für Kirche und Caritas (BKC), die Bank im Bistum Essen, die DKM Darlehnskasse Münster, die Evangelische Bank, die GLS Bank, die KD-Bank, die Pax Bank und die Steyler Ethik Bank. Unterstützt werden die Institute vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG), das ebenfalls Unterzeichner ist.

Keine Aufweichung der Kriterien
Die geopolitische Lage zwinge Wirtschaft, Politik und Finanzmarktakteure dazu, die Finanzierung von Rüstungsgütern strategisch neu zu bewerten, so die Banken. "Verteidigungsfähigkeit und Wehrhaftigkeit müssen gewährleistet sein und werden", betonen sie. Dennoch positionieren sie sich "ausdrücklich gegen die Aufweichung der Kriterien bei als nachhaltig deklarierten Produkten", heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Institute hätten allesamt das Prinzip der ethisch-nachhaltigen Geldanlage in ihrem Geschäftsmodell verankert. "Konkret bedeutet dies, dass vor allem die Anlagegrundsätze für die Eigenanlagen strengen Auflagen mit Blick auf ESG-Kriterien unterliegen", erläutern die Banken. "Dazu gehören genau definierte Umsatzgrenzen (je nach Bank zwischen drei und fünf Prozent) in Bezug auf Rüstungsaktivitäten für Unternehmen, die als ethisch-nachhaltig klassifiziert werden wollen."

Waffen dienen nicht ausschließlich der Verteidigung
Dem Argument der Rüstungsindustrie, die Waffenproduktion sei unabdingbar für die Sicherung des Friedens und damit für die soziale Nachhaltigkeit, stimmen die Unterzeichner nicht zu. "Investitionen in Rüstung tragen nicht ausschließlich zu Verteidigung und Sicherheit bei, sondern ermöglichen auch bewaffnete Konflikte in aller Welt", betonen die Banken. Darum stellten sich die Unterzeichner "klar gegen die mittlerweile gültige Vorgabe der Deutschen Kreditwirtschaft, die es Banken erlaubt, Rüstungsunternehmen umsatzunabhängig als nachhaltige Investments zu deklarieren", wie es in der Mitteilung heißt. (fp)


Das Positionspapier steht hier im PDF-Format zum Download zur Verfügung (externer Link).