Am heutigen Mittwoch (15.1.) starten im hessischen Langen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken – und die Forderungen der Arbeitnehmerseite haben es in sich. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) will für die Mitarbeiter der Institute insgesamt 13,45 Prozent mehr Gehalt durchsetzen, wie ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur "Bloomberg" erklärte.

Die Laufzeit des Tarifvertrages soll nach dem Willen des Verbands bei zwölf Monate liegen. Bei einer längeren Laufzeit, die allerdings 24 Monate nicht überschreiten solle, verlangen die Arbeitnehmervertreter für je sechs weitere Monate 1,3 Prozent mehr Geld. Seine Ansprüche begründet der DBV mit der hohen Inflation, zu der es vor allem in den Jahren 2022 und 2023 gekommen war, sowie mit der guten wirtschaftlichen Lage der Branche.

Keine Überraschung
Der Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken zeigt sich angesichts der hohen Gehaltsforderung ungerührt. Diese sei keine Überraschung. Aktuell sei es im Bankensektor Trend, satte Ansprüche geltend zu machen, sagte der Verband "Bloomberg". Alle weiteren Punkte würden am Verhandlungstisch besprochen.

Andere Bankengruppen hatten sich bereits vergangenes Jahr mit den Gewerkschaften auf die Zahlung höherer Gehälter geeinigt. Die öffentlichen Banken, zu denen Institute wie LBBW und BayernLB gehören, hatten 2024 eine Gehältersteigerung von 11,5 Prozent in drei Stufen zugesagt. Bei den privaten Banken, darunter Deutsche Bank und Commerzbank, belief sich die vereinbarte Gehaltserhöhung auf 10,5 Prozent, ebenfalls in drei Stufen. (am/Bloomberg)


Einen ausführlichen Bericht über die Gehälter, die Banken zahlen, finden Sie in der aktuellen Heftausgabe von FONDS professionell 4/2024 ab Seite 420. Angemeldete Nutzer können den Beitrag auch hier im E-Magazin lesen.