Schroders setzt die Axt an – und legt aktive ETFs auf
Das britische Traditionshaus ringt mit der immer stärker werdenden Konkurrenz durch passive Produkte. Der neue Firmenlenker verordnet der Gesellschaft daher einen harten Sparkurs. Zudem wollen die Briten auch in Europa börsengehandelte Fonds auflegen.
Der Vermögensverwalter Schroders will in den kommenden drei Jahren 150 Millionen britische Pfund einsparen – pro Jahr. Dies sagte Richard Oldfield, seit November 2024 Vorstandschef des britischen Fondshauses, bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen. Demnach soll das Aufwand-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio, CIR) von 75 auf unter 70 Prozent sinken. Ob die Einsparungen mit einem Stellenabbau einhergehen, teilte das Haus nicht mit.
Anleger haben im vergangenen Jahr unter dem Strich 4,7 Milliarden Pfund von Schroders abgezogen. Das verwaltete Vermögen kletterte jedoch um vier Prozent auf 779 Milliarden Pfund. Das operative Ergebnis sank gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent auf 640,5 Millionen Pfund. Der Gewinn vor Steuern kletterte jedoch um 14 Prozent auf 558,1 Millionen Pfund. Schroders ist neben dem Asset Management auch im Wealth Management aktiv.
ETFs auch in Europa
Im Zuge der Einsparungen will Oldfield Schroders neu ausrichten und die Geschäftstätigkeit auf die Bereiche konzentrieren, in denen das Haus stark ist und die profitabel sind. Dazu zählen etwa alternative Investments. Randbereiche sollen hingegen zurückgestutzt werden. "Wir werden uns wieder auf unsere großen Stärken konzentrieren und unsere Herausforderungen fest im Griff haben", kommentiert Oldfield den Schritt. "Unser Umstrukturierungsplan ist im Gange und wird nicht nur unseren Aktionären, sondern auch unseren Mitarbeitern und vor allem unseren Kunden zugutekommen."
Weiterhin kündigte die Gesellschaft an, im Laufe des Jahres in Europa aktive ETFs auflegen zu wollen. Das Unternehmen wolle damit "den Zugang unserer Kunden zu globalen Aktien und festverzinslichen Wertpapieren verbessern", teilte Schroders mit. Weitere Details nannte das Haus nicht. Bislang bieten die Briten lediglich in Australien und den USA börsengehandelte Fonds an. In den vergangenen Wochen haben eine ganze Reihe von Asset Managern angekündigt, ETFs auflegen zu wollen oder die ersten Vehikel an der Börse notiert, etwa M&G, Jupiter oder DJE Kapital. (ert)