Nachdem bei den deutschen Sparkassen die Vergabe privater Wohnimmobilienkredite im Jahr 2023 teils um die Hälfte eingebrochen war, mehren sich jetzt die Anzeichen dafür, dass eine starke Gegenbewegung eingesetzt hat. So sind zum Beispiel bei den Sparkassen in Westfalen-Lippe die Zusagen für private Wohnkredite im vergangenen Jahr um 25,1 Prozent gestiegen, wie Regional-Präsidentin Liane Buchholz bei der Vorstellung von Bilanzzahlen für 2024 verkündete. Ihr Verband sprach davon, dass die Talsohle im Wohnungsbau durchschritten sei, es aber noch viel Luft nach oben gebe.

Auch der Präsident der baden-württembergischen Sparkassen, Matthias Neth, erklärte, der Trend bei den privaten Baukrediten weise nach oben. Die Zusagen seien in seinem Verbandsgebiet im Jahr 2024 um 30,1 Prozent gewachsen. Einen Anstieg in dieser Größenordnung hatte Neth bereits im Dezember in einem "Bloomberg“-Interview angedeutet. Allerdings verwies er nun darauf, dass ein Großteil der Darlehen auf den Kauf von Bestandsimmobilien entfallen sei und der Neubau nur eine untergeordnete Rolle gespielt habe.

Anzeichen für ein Ende der Flaute
Als Gründe für die insgesamt zuletzt wieder etwas positivere Entwicklung nannten die Sparkassen in Westfalen-Lippe die tendenziell sinkenden Baufinanzierungszinsen und die Nominallohnzuwächse der privaten Haushalte. Im Jahr 2023 waren die Darlehenszusagen für private Wohnimmobilien bei vielen Sparkassen vor allem deshalb zurückgegangen, weil sich die Käufe aufgrund des deutlich gestiegenen Zinsniveaus verteuert hatten. In der Folge sank auch die Nachfrage nach Wohnimmobilien, was die Preise drückte. Inzwischen gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass der Rückgang bei Wohnungen und Einfamilienhäusern zu Ende ist. (Bloomberg/fp)