Stellenaufbau voraus: Gute Aussichten für Banker in Frankfurt
Die Zahl der Bankangestellten in Frankfurt wird im kommenden Jahr weiter steigen. Die Branche schafft es, trotz Fachkräftemangel genügend Interessierte zu finden. Erst in der Zukunft wird sich die demografische Entwicklung in weniger Jobs niederschlagen, so das Ergebnis einer Helaba-Studie.
In den Frankfurter Bankentürmen nimmt die Beschäftigung trotz Fachkräftemangels weiter zu. Dies gelingt dank breit angelegter Rekrutierungsstrategien. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hervor. Gleichzeitig vollzieht sich eine strukturelle Verschiebung hin zu einer "High-skilled Workforce", sodass die hiesigen Institute immer mehr Bedarf an Spezialisten haben, wie die Helaba weiter in einer Mitteilung schreibt.
"Wir erwarten für die kommenden Jahre einen deutlichen Anstieg der Bankbeschäftigung in Frankfurt. Erst mittelfristig ist angesichts der demografischen Entwicklung von einer tendenziell nachlassenden Personalexpansion auszugehen", konstatiert Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba. Daher sei das Anwerben ausländischer Fachkräfte ebenso wichtig wie der Ausbau des Talent-Pools vor Ort.
Fast 3.000 Banker mehr
Für Ende 2025 geht Helaba Research & Advisory von rund 73.500 Bankerinnen und Bankern in der Main-Metropole aus. Dies bedeutet ein Plus von vier Prozent, unter dem Strich etwa 2.800 mehr Jobs verglichen mit dem letzten verfügbaren Datenstand zum Jahresanfang 2024. Damit bleibt Frankfurt im Hinblick auf die Beschäftigung eindeutig der führende Bankenplatz hierzulande.
Für Nachwuchskräfte habe das deutsche Finanzzentrum einiges zu bieten. Gleichwohl sollten angesichts der hohen Nachfrage nach Expertinnen und Experten gezielt noch mehr Qualifikationsmöglichkeiten geschaffen und hierzu die Kräfte gebündelt werden. "Frankfurts kontinuierliche Weiterentwicklung als bedeutender Institutionen-Standort im internationalen Finanzwesen bietet die Chance, sich gerade bei Themen wie Sustainable Finance oder Geldwäschebekämpfung zu profilieren", resümiert Ulrike Bischoff, Autorin der Studie. Ein konzertiertes Engagement für mehr intellektuelle Infrastruktur stärke den Finanzplatz – mit positivem Effekt für seinen internationalen Erfolg. (jb)