Die Hamburger Privatbank M.M. Warburg plant einen Stellenabbau in erheblichem Umfang. "Wir gehen im Rahmen unserer Überlegungen davon aus, die Bank ab 2027 mit Mitarbeitenden in einer Kapazität von rund 400 Vollzeitstellen erfolgreich betreiben zu können", erklärte eine Sprecherin am Mittwoch (11.6.) gegenüber "Bloomberg" und bestätigte damit entsprechende Aussagen des Vorstands in der "Börsen-Zeitung". Derzeit gibt es den Angaben zufolge rund 550 Stellen.

Verhandlungen zum Sozialplan laufen
Noch sind die Details nicht final. "Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen zum Interessenausgleich und Sozialplan haben gerade erst begonnen", so die Sprecherin. Änderungen am aktuellen Personalziel seien daher nicht ausgeschlossen.

Rückzug aus dem Kapitalmarktgeschäft
Kern des Strategiewechsels ist der vollständige Rückzug aus dem volatilen Kapitalmarktgeschäft. Die Bank will sich auf ihre profitableren Kernbereiche konzentrieren. "Wir wollen zukünftig unseren Schwerpunkt auf unser starkes Beratungs- und Finanzierungsgeschäft legen – insbesondere im Private Banking und Corporate Banking mit den Bereichen Shipping und Immobilien sowie der Verwahrstelle für illiquide Vermögenswerte", erläuterte die Sprecherin.

Gewinn bricht ein
Das Institut steht unter Druck. Im Geschäftsjahr 2024 lag der Jahresüberschuss nur noch bei einer Million Euro – ein deutlicher Rückgang gegenüber den zehn Millionen Euro im Jahr davor. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verschlechterte sich auf 112,4 Prozent und liegt damit deutlich über dem Branchendurchschnitt. (mb/Bloomberg)