Studie: Finanzbranche bleibt für Frauen Feindesland
Nach wie vor schaffen es nur wenige Frauen in Kern- und Führungspositionen der Fondsbranche. Dabei mangelt es nicht an qualifizierten Bewerberinnen, zeigt eine Studie von KPMG und dem Karrierenetzwerk Fondsfrauen.
Mangelnde Förderung und überholte Klischees gegenüber Frauen in der Finanzbranche: Das sind laut einer gemeinsamen Studie des Beratungsunternehmens KPMG und des Karrierenetzwerks Fondsfrauen die Gründe dafür, dass es Frauen in Finanzunternehmen immer noch kaum bis an die Spitze schaffen. Der Studie liegt eine Umfrage unter 17 deutschen und internationalen Fondsanbietern zugrunde.
Viele Berufsanfänger bei den Fondsgesellschaften sind weiblich – immerhin 44 Prozent. Allerdings bricht die Karriere bei vielen irgendwann ab. In der Geschäftsführung von Fonds liegt der Frauenanteil zwar mehr als fünf Prozentpunkte höher als noch vor drei Jahren, aber trotzdem bei mageren 16 Prozent. ""Es geht in die richtige Richtung, reicht aber längst nicht aus", sagt Connelly, Gründerin der Initiative Fondsfrauen.
Weltweites Frauenproblem
Die Umfrage zeige, dass "Frauen, die wollen, schon in die Firmen hineinkommen, dann aber offenbar nicht gefördert werden", sagt Elmar Schobel, Experte von KPMG. Nicht nur in Deutschland schaffen es wenige Frauen in Finanz-Führungspositionen: Auch in US-Finanzhäusern sind Frauen an der Unternehmensspitze mit einem Anteil von 19 Prozent deutlich unterrepräsentiert.
Von den befragten Mitarbeiterinnen glaubt über die Hälfte, wegen ihres Geschlechts im Laufe ihrer Karriere schlechtere Chancen gehabt zu haben. Bei den Männern denken dies nur zehn Prozent. (fp)