Studie: Marktanteil traditioneller Manager schrumpft dramatisch
Herkömmliche, aktive Portfoliolenker ringen mit der Konkurrenz seitens günstiger Indexinvestments. Deren Marktanteil wird deutlich zulegen, meint die Unternehmensberatung BCG. Doch die höchsten Einnahmen erzielen Fondsanbieter in einem anderen Feld.
Der Anteil traditioneller Fondsmanager, die versuchen, die besten Aktien oder Anleihen herauszupicken und damit den Markt zu schlagen, wird bis 2022 auf weniger als ein Drittel des weltweit verwalteten Vermögens schrumpfen. Dies prophezeit die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) in einer Studie. Demgegenüber werden Portfoliolenker, die alternative Investments wie Immobilien, Rohstoffe oder Private Equity anbieten, deutlich Marktanteile zugewinnen. Auch Multi-Asset-Lösungen sowie passive Produkte werden über die nächsten fünf Jahre weitere Bedeutung erlangen.
Die BCG-Experten erwarten, dass in diesem Zeitraum das weltweit von Asset Managern verwaltete Vermögen von 79 Billionen auf 109 Billionen Dollar zulegt. Insbesondere im Bereich der börsengehandelten Indexfonds (ETFs) erwarten die Analysten eine Wachstumsrate von zehn Prozent. Den größten Anteil an den Umsätzen der Fondsgesellschaften machen hingegen bereits heute die Gebühreneinnahmen aus dem Bereich der Alternativen Investments aus.
Ja nicht die Füße hochlegen
Doch die hohen Wachstumsraten des Jahres 2017 werden sich nicht wiederholen lassen, warnen die Consultants. "Asset Manager wären gut beraten, wenn sie das gute Jahr nutzen und in künftiges Wachstum investieren", meint Renaud Fages, Leiter des Asset-Management-Bereichs bei BCG. Die Unternehmensberatung untersucht einmal im Jahr den Asset-Management-Markt. Der Bericht stützt sich auf die Daten von 165 führenden Vermögensverwaltern, welche 48 Billionen US-Dollar verwalten – und damit mehr als 65 Prozent der weltweit verwalteten Vermögen. (ert)