Vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Beschäftigten im privaten Versicherungsgewerbe erhöht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) den Druck auf die Arbeitgeber. Diese hatten zuletzt eine Erhöhung von durchschnittlich 2,8 Prozent bei einer Laufzeit von 35 Monaten in den Raum gestellt. 

Das Angebot ist aus Sicht von Verdi jedoch "komplett inakzeptabel". Der Vorschlag habe mit einem fairen Interessenausgleich nichts zu tun, lässt sich Verdi-Verhandlungsführerin Martina Grundler vor Beginn der neuen Verhandlungsrunde am Freitag (23.5.) in Düsseldorf in einer Mitteilung zitieren.

Forderung der Gewerkschaft
Verdi fordert eine Erhöhung der Gehälter und Zulagen um jeweils zwölf Prozent – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Hinzu kommt ein Plus bei der Ausbildungsvergütung um 250 Euro im Monat und die unbefristete Übernahme von Auszubildenden. Die Möglichkeit, Gehaltsbestandteile flexibel in Freizeit umzuwandeln, soll bestehen bleiben. Auch an den tariflichen Regelungen zur Altersteilzeit soll nicht gerüttelt werden.

Nicht auf Kosten der Beschäftigten
Seit der vorigen Verhandlungsrunde haben sich Verdi zufolge bundesweit bereits mehr als 7.000 Arbeitnehmer an Streiks beteiligt. Auch das Treffen am Freitag soll demnach von rund 1.000 streikenden Beschäftigten begleitet werden.

Sollte die Arbeitgeberseite in der dritten Runde erneut kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, werde Verdi zu weiteren bundesweiten Streiks aufrufen, so Grundler. "Wir sind bereit zu konstruktiven Gesprächen über Lösungen – aber nicht auf Kosten der Beschäftigten", sagt sie. (am)