Die Frankfurter Deutsche Wertpapier Service Bank (DWP Bank) kostet ein fehlerhaftes Börsengeschäft mit einem Zertifikat auf den Gaspreis, das ein privater Kunde tätigte, nach derzeitigem Stand rund 60 Millionen Euro. Der gemeinsame Wertpapierdienstleister der deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken habe eine große Anzahl eines Zertifikats zum aktuellen, hohen Marktpreis auf eigene Rechnung einkaufen müssen – und damit Verluste gemacht. Das Branchenportal "Finanz-Szene.de“ hatte als erstes darüber berichtet.

Die Ursache für den teuren Vorfall liegt laut DWP Bank in Fehlern innerhalb der Prozesskette für Wertpapierabwicklungen. Zum Zeitpunkt von Kauf und Verkauf der Zertifikate sei die Anzahl der Wertpapiere vom Emittenten über einen sogenannten Reverse Split, also eine Anteilszusammenlegung, sehr stark reduziert worden, was die DWP Bank übersehen hatte. Der private Depotkunde habe viele Zertifikate zum alten Preis kaufen und die meisten davon zum neuen, viel höheren Preis verkaufen können.

Bank prüft
“Wir prüfen derzeit Ansprüche gegen Dritte und befinden uns noch am Anfang der Aufarbeitung”, erklärte die DWP Bank auf Anfrage von "Bloomberg". Sie befinde sich mit der Aufsicht in Gesprächen. “Wir können aber beispielsweise noch nichts Konkreteres dazu sagen, ob es sich womöglich um missbräuchliches beziehungsweise unzulässiges Verhalten des Depotkunden handelt.” Daher wurde auch die Finanzaufsicht Bafin offenbar eingeschaltet. (Bloomberg/jb)