Trade Republic: Investoren prüfen Milliarden-Verkauf
Laut Insidern erwägen Investoren des Neobrokers Trade Republic einen milliardenschweren Anteilsverkauf. Der Deal könnte frühen Geldgebern den Ausstieg ermöglichen – und die Bewertung des Fintechs auf über zwölf Milliarden Euro katapultieren.
Investoren des Online-Brokers Trade Republic denken über einen Verkauf von Anteilen im Wert von bis zu einer Milliarde Euro nach, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf Insider. Die Transaktion könnte einigen Frühphasen-Investoren den Ausstieg oder eine Verringerung ihrer Anteile ermöglichen.
Bestehende Geldgeber könnten zukaufen
Im Zuge des Deals könnten bestehende Investoren wie Accel und Founders Fund zusätzliche Anteile erwerben, hieß es weiter. Einige Geldgeber hätten eine Transaktion auf Basis einer Unternehmensbewertung von rund zwölf Milliarden Euro diskutiert, so mit der Situation vertraute Personen.
Allerdings seien die Gespräche noch in einem frühen Stadium. Unterschiedliche Bewertungen würden derzeit erörtert. Zudem müsste Trade Republic einem Verkauf zustimmen. Sprecher von Trade Republic, dem Founders Fund und Accel lehnten eine Stellungnahme ab.
Bewertung könnte sich verdoppeln
Sollte der Deal zustande kommen, könnte sich die Bewertung von Trade Republic gegenüber der letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2022 mehr als verdoppeln. Damals war das Unternehmen mit rund fünf Milliarden Euro bewertet worden.
Anteilsverkäufe in dieser Größenordnung werden bei privaten Tech-Unternehmen zunehmend zur Norm. Sie verschaffen frühen Investoren Liquidität und eröffnen Mitarbeitern Beteiligungsmöglichkeiten – ohne den Gang an die Börse. Auch OpenAI und das britische Fintech Revolut arbeiten derzeit an vergleichbaren Transaktionen.
Unklar, wer verkaufen will
Wer konkret Anteile veräußern möchte, ist bislang nicht bekannt. Zu den frühesten Investoren von Trade Republic zählen europäische Risikokapitalgeber wie Creandum, Discovery Ventures und Project A Ventures.
Trade Republic wurde 2015 von dem ehemaligen Merrill-Lynch-Banker Christian Hecker gegründet. Wie "Bloomberg" berichtete, verwaltet das Unternehmen inzwischen ein Vermögen von mehr als 150 Milliarden Euro und zählt mehr als zehn Millionen Kunden in 18 europäischen Ländern. (mb/Bloomberg)














