Die niederländische Triodos Bank wird ihr Geschäft in Deutschland einstellen. Das teilt das nachhaltig orientierte Kreditinstitut mit. Vorstandschef Marcel Zuidam begründet den Schritt damit, "dass wir in absehbarer Zeit nicht die relevante Größe erreichen können, um in Deutschland eine bedeutende Wirkung zu entfalten". Die Abwicklung der deutschen Niederlassung soll voraussichtlich bis 2027 abgeschlossen werden.

Die Schließung kommt nicht überraschend. Die Bank hatte bereits im Verlauf dieses Jahres bekannt gegeben, ihre Geschäftsaktivitäten in allen anderen Ländern zu überprüfen, insbesondere auch die der Triodos Bank Deutschland. Nach Angaben der "Börsen-Zeitung" entfielen auf das Deutschlandgeschäft laut Halbjahresbericht 2025, bezogen auf die Gesamtbank, nur 4,6 Prozent des Kreditvolumens, 4,5 Prozent des Einlagevolumens und sogar nur 1,5 Prozent des Gewinns.

Rund 35.000 Kunden betroffen
Von der Schließung sind der Zeitung zufolge 79 Voll- und Teilzeitkräfte betroffen, die rund 35.000 Privat- und Firmenkunden betreuen. Angeboten werden Giro-, Geschäfts- und Tagesgeldkonten, Kreditkarten, Investments in sowohl eigene als auch fremde Impact-Fonds nach Artikel 9 der Offenlegungsverordnung sowie Unternehmenskredite – in erster Linie für erneuerbare Energien.

Die Bank schätzt, dass im Rahmen der Schließung einmalige Kosten von zwölf Millionen Euro anfallen werden. Sie sollen im 2025er-Ergebnis verrechnet werden. Die Kosten umfassen unter anderem eine Rückstellung für Entlassungen sowie die Abschreibung des latenten Steueranspruchs im Zusammenhang mit dem deutschen Geschäft. (jb)