Die Schweizer Großbank UBS tritt vom Kauf der amerikanischen Fintech-Plattform Wealthfront zurück. Das teilten die beiden Unternehmen mit. Die Gründe für die Entscheidung waren zunächst unklar. In der Mitteilung heißt es lediglich, dass UBS seinen Wachstumsplan in den USA weiter vorantreiben und sein Angebot einer digitalen Vermögensverwaltung weiter ausbauen werde. UBS will in einem kleineren Deal eine Wandelanleihe in Wealthfront-Aktien im Wert von 69,7 Millionen US-Dollar zeichnen. Die Übernahmevereinbarung sah einen Kaufpreis von 1,4 Milliarden Dollar vor.

Wealthfront verwaltetet derzeit für rund 470.000 Kunden ein Vermögen von insgesamt zirka 27 Milliarden Dollar. In der zweiten Jahreshälfte wollte UBS den Robo-Advisor als Tochterunternehmen in die Sparte Wealth Management eingliedern. Die Fusion hätte junge Menschen, die Banking am Handy vorziehen, für die Großbank begeistern sollen.

Schnelle Wende
Die Entscheidung müsse kurzfristig gefallen sein, berichtet die "Neue Zürcher Zeitung". Im Juni hatte UBS-Chef Ralph Hamers mit Blick auf Wealthfront noch betont, dass das Unternehmen "ein sehr gutes Angebot in der digitalen Vermögensverwaltung" habe und UBS es bei seiner Expansion unterstützen wolle. Die Zeitung spricht von einem Rückschlag für den Manager. Seine Erfahrung im Digital Banking sei einer der Gründe gewesen, warum er 2020 in die Geschäftsleitung berufen wurde. Ob und wie die UBS das Angebot einer digitalen Vermögensverwaltung für junge, wohlhabende Kunden nun ausbauen wird, bleibt vorerst offen. (fp)