UBS: Übernahme von Credit Suisse in einer Woche fix
Die im März eingefädelte Notübernahme der angeschlagenen Credit Suisse könnte schon am 12. Juni formell vollzogen werden. Noch steht aber eine Genehmigung aus. Der eigentliche Zusammenschluss der Unternehmen mit Tausenden Mitarbeitern dürfte sich über Monate hinziehen.
Die UBS rechnet damit, dass sie die Übernahme des strauchelnden Konkurrenten Credit Suisse bereits am 12. Juni vollziehen kann. Dies teilte die Schweizer Großbank mit. Zu diesem Zeitpunkt werde die Credit Suisse Group in der UBS Group aufgehen. Im Zuge dessen werden die Aktien der Credit Suisse von der Börse genommen. Die Anteilseigner der Credit Suisse erhalten dann eine UBS-Aktie je 22,48 ausstehenden Aktien. Ausstehende Schuldverschreibungen der Credit Suisse wandeln sich zu Verbindlichkeiten der UBS.
Die UBS soll in einer von der Berner Regierung an einem Wochenende im März eingefädelten Rettungsaktion die angeschlagene Mitbewerberin Credit Suisse übernehmen. Das Geldhaus hatte in den Monaten zuvor einen akuten Kundenschwund erlitten. Zudem schürten die Bankpleiten in den USA das Misstrauen der Märkte. Aktien und Anleihen des Traditionsinstituts waren massiv eingebrochen. Eine Liquiditätshilfe der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hatte nur kurzfristig geholfen.
Vollzug unter Vorbehalt
Ursprünglich war mit einem Abschluss der Übernahme bis spätestens Ende des Jahres gerechnet worden. Nun soll der Zusammenschluss formell bereits in der kommenden Woche vollzogen sein. Noch sind aber nicht alle Hürden genommen. Die Übernahme stehe nach wie vor unter dem Vorbehalt, dass die US-Börsenaufsicht SEC "die Registrierungserklärung, welche die auszugebenden Aktien abdeckt, für wirksam erklärt". Zudem müsse die UBS die übrigen Vollzugsbedingungen als erfüllt ansehen oder auf deren Einhaltung verzichten, heißt es in der Mitteilung weiter.
Die UBS erhält vom Schweizer Staat staatliche Garantien für bestimmte Eventualverluste und 100 Milliarden Franken Liquidität von der SNB. Im Zuge des Deals werden nachrangige Anleihen (AT1) der Credit Suisse im Umfang von 16 Milliarden Franken wertlos. Eigner der Bonds sowie Credit-Suisse-Aktionäre wehren sich gegen den Deal und ziehen vor Gericht. Auch wenn alle Widersprüche abgewehrt werden, wird sich die eigentliche Integration der beiden Institute wohl noch über Monate hinziehen. (ert)