UBS verdient doppelt so viel wie von Analysten erwartet
Die UBS hat mit ihren Ergebnissen des dritten Quartals die Erwartungen übertroffen. Mit Blick unter anderem auf die US-Wahlen und sinkende Zinserträge warnt sie jedoch vor Gegenwind.
Der von der UBS berichtete Nettogewinn betrug 1,4 Milliarden US-Dollar – von "Bloomberg" befragte Analysten hatten im Mittel indessen nur mit 783 Millionen Dollar gerechnet. Schub brachten robuste Erträge aus dem Kreditgeschäft sowie Fortschritte bei der Kostensenkung. "In einem Marktumfeld, das zwar positiv war, aber geprägt von Phasen erhöhter Volatilität und Verwerfungen, verzeichneten unsere Geschäftsbereiche ein beeindruckendes Ertragswachstum", erklärte Konzernchef Sergio Ermotti.
Während die UBS in den USA eine sanfte Landung der Wirtschaft erwartet, blieben die Konjunkturaussichten in den übrigen Regionen getrübt. "Für zusätzliche Unsicherheit sorgen neben saisonalen Faktoren die anhaltenden geopolitischen Konflikte und die bevorstehenden US-Wahlen", hieß es. "Dies könnte sich auf das Verhalten der Anleger niederschlagen."
Für das vierte Quartal erwartet die Bank einen Rückgang des Nettozinsertrags im mittleren einstelligen Prozentbereich im Global Wealth Management und im niedrigen einstelligen Prozentbereich bei Personal & Corporate Banking. Im Segment Non-Core and Legacy rechnet die eidgenössische Bank, wie bereits früher mitgeteilt, mit einem Vorsteuerverlust.
Ausbau des US-Geschäfts im Visier
Wenn die Integration der Credit Suisse abgeschlossen ist, strebt die UBS nach den Worten ihres Verwaltungsratschefs den Ausbau ihres US-Geschäfts an. Dabei stehe letztlich eine Übernahme im Bereich Wealth Management im Fokus, sagte Colm Kelleher am Dienstag (29.10.) bei einer Veranstaltung in Oxford.
Erst einmal jedoch müsse auch das im Jahr 2000 gekaufte Unternehmen Paine Webber besser zum Laufen gebracht werden. Gleichzeitig versuche die UBS, das zu erreichen, was Morgan Stanley mit dem Kauf von Smith Barney geschafft habe, nämlich ihre Rentabilität zu verdoppeln. "Die UBS würde sehr gerne, wenn die Zeit reif ist, etwas Ähnliches in den USA tun", erklärte Kelleher. "Wir brauchen drei Jahre, um unsere eigene Akquisition der Credit Suisse zu verdauen, unsere Systemprobleme zu lösen und alles andere zu erledigen. Wir wollen uns nicht ablenken lassen, wenn wir noch einiges in Ordnung bringen müssen."
Die UBS ist im Wealth Management der weltgrößte Akteur, hinkt in den USA aber der Konkurrenz hinterher. Auch Ermotti hat die Notwendigkeit betont, in der größten Volkswirtschaft der Welt zu expandieren. (mb/Bloomberg)