Umbenennung: "Abrdn" will sich wieder mit Vokalen schreiben
Vor nicht einmal vier Jahren hatte sich der Fondsanbieter "Aberdeen Standard Investments" in "Abrdn" umbenannt. Der Name zog Unverständnis bis hin zu Hohn und Spott auf sich. Nun schwenkt das Haus um – und leistet sich wieder mehr Selbstlaute im Namen.
Die Fondsgesellschaft "Abrdn" schreibt sich fortan wieder "Aberdeen". Dies sagte der Vorstandschef des britisch-schottischen Asset Managers, Jason Windsor, bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen. Dies sei "eine pragmatische Entscheidung, die eine neue Phase für das Unternehmen einläutet, da wir uns darauf konzentrieren, für unsere Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre etwas zu leisten", so Windsor. Die Umbenennung solle "Ablenkungen" beenden.
Die Gesellschaft war 2017 aus dem Zusammenschluss des Versicherungskonzerns Standard Life und des Asset Managers Aberdeen entstanden. Das Unternehmen war zunächst als "Aberdeen Standard Investments" aufgetreten. Das Versicherungsgeschäft wurde 2018 an die Phoenix Group verkauft. In der Folge benannte sich das schottischstämmige Fondshaus 2021 in "Abrdn" um. Das Fehlen von Vokalen hat immer wieder Spott auf sich gezogen. Der frühere Chef Stephen Bird verteidigte die Umbenennung aber stets.
Nachfolge gesucht
Der neue Firmenlenker Windsor, der im Mai 2024 zunächst übergangsweise das Amt von Bird übernommen hatte und seit September die Gesellschaft permanent steuert, schwenkt nun jedoch um. Der Internetauftritt des Hauses ist bereits in "Aberdeen" umbenannt – in der Eigenschreibweise des Hauses mit kleinem "a". Bislang gebe es jedoch noch keine Pläne, die Tochtergesellschaften sowie die Fondsnamen zu ändern, teilte das Unternehmen mit.
Derweil kündigte Verwaltungsratschef Douglas Flint an, dass er seinen Posten räumen werde und die Suche nach einem Nachfolger eingeleitet worden sei. Zudem teilte das Haus mit, dass im vergangenen Jahr Anleger unter dem Strich 1,1 Milliarden britische Pfund (1,3 Mrd. Euro) abzogen. Im Vorjahr hatten sich die Mittelabflüsse noch auf 17,6 Milliarden Pfund beziffert. Das verwaltete Vermögen liegt nunmehr bei 511 Milliarden Pfund. Beim Zusammenschluss 2017 waren es 660 Milliarden Pfund gewesen. (ert)