"Sie können sehen, wie produktiv jemand ist oder nicht", sagte Citigroup-Vorstandschefin Jane Fraser im Rahmen einer "Bloomberg"-Veranstaltung am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. "Wenn ein Mitarbeiter nicht produktiv ist, holen wir ihn zurück ins Büro, zurück an seinen Standort, und wir geben ihm das nötige Coaching, bis er seine Produktivität wieder erhöht."

Fraser hat den meisten Mitarbeitern die Möglichkeit angeboten, zumindest einen Teil der Zeit aus der Ferne zu arbeiten. Von den meisten allerdings wird erwartet, dass sie drei Tage pro Woche im Büro sind. Das Beharren auf einer ganztägigen Anwesenheit im Büro hält Fraser für teilweise überholt. Bei solchen Maßnahmen würden die Mitarbeiter "mit ihren Füßen abstimmen", hatte sie im Dezember in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "Fortune" gesagt. 

Citis Erfahrungen mit der Fernarbeit hätten die Bedeutung der Flexibilität, aber auch den Wert der persönlichen Zusammenarbeit und des Coachings unterstrichen. Es bestehe jedoch keine Notwendigkeit, zu einem Arbeitsmodell aus den 1980er Jahren zurückzukehren, so Fraser. "Es gibt hier ein wichtiges Gleichgewicht", führte sie aus. "Wir müssen weiterhin auf unsere Leute hören und dieses Gleichgewicht finden, aber wenn man nicht auf sie hört, besteht die Gefahr, dass man Probleme bekommt."

Mehrere deutsche Banken prüfen derzeit, ob sie Homeoffice auch im Ausland erlauben sollen. BayernLB und DZ Bank haben dazu schon Regelungen getroffen und sind damit Vorreiter im Sparkassen- und Genossenschaftssektor. (mb/Bloomberg)