Verkauf von Münchener Bankhaus zum zweiten Mal geplatzt
Der Eigentümer des Bankhauses von der Heydt hat offenbar Probleme, das Institut an den Mann zu bringen. Denn ein entsprechender Deal ist nun zum zweiten Mal innerhalb von rund einem Jahr gescheitert.
Die Bitcoin Group aus Herford hat den Kauf des Münchener Bankhauses von der Heydt abgesagt. Es ist mindestens das zweite Mal, dass eine Übernahme des Instituts platzt, wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" festhält. Die Bank verfolgt nun nicht mehr länger einen Verkauf. "Die Geschäftsführung des Bankhaus von der Heydt befindet sich in enger Abstimmung mit dem Eigentümer über die nächsten Schritte. Ein weiterer M&A-Prozess wird derzeit nicht angestrebt", erklärte Co-CEO Torsten Lüttich gegenüber "Bloomberg".
Die Bitcoin Group hatte in der Nacht zum Dienstag (9.5.) mitgeteilt, dass der Erwerb nicht weiter verfolgt werde. Der Vorstand habe beschlossen, von seinem vereinbarten Rücktrittsrecht Gebrauch zu machen. "Nach eingehender Prüfung ist der Vorstand zu dem Entschluss gekommen, dass eine Übernahme des Bankhaus von der Heydt für die Bitcoin Group SE und deren Aktionäre nicht wertstiftend ist", hieß es.
Die Kaufvereinbarung mit Heydt-Eigentümer Dietrich von Boetticher war im Dezember mit der Einschränkung bekanntgegeben worden, dass die Aufsicht Bafin noch ihr Okay geben müsse. Der Preis sollte voraussichtlich aus etwa 14 Millionen Euro in bar und 150.000 Aktien der Bitcoin Group bestehen.
Traditionelle Bankgeschäfte und digitale Vermögenswerte
Das Bankhaus von der Heydt hatte zuletzt nicht nur traditionelle Bank-, Fonds- und Verbriefungsgeschäfte betrieben, sondern war auch aktiv in der Anwendung der Blockchain-Technologie und offerierte eine Reihe von Bankdienstleistungen für digitale Vermögenswerte.
Die Bitcoin Group hält eigenen Angaben zufolge 100 Prozent der Anteile an der Futurum Bank AG, die unter "Bitcoin.de" einen Handelsplatz für digitale Währungen betreibt, sowie 50 Prozent der Anteile an dem Finanzdienstleister Sineus Financial Services.
Zur Erinnerung: Vor rund einem Jahr war bereits ein Kauf des Bankhauses von der Heydt durch die Kryptohandelsplattform Bitmex gescheitert. Hinter dieser stand damals unter anderem Alexander Höptner, einst Chef der Börse Stuttgart. (Bloomberg/aa)