Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank), mit einer Bilanzsumme von 51 Milliarden Euro die größte genossenschaftliche Primärbank Deutschlands, hat in diesem Jahr ein neues Titelsystem eingeführt. Ziel sei es, Fachwissen stärker zu würdigen und Karrierewege klarer zu strukturieren.

"Die neue fünfstufige Titelstruktur gilt für Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung in unserer Düsseldorfer Zentrale – über alle Abteilungen hinweg", erklärte Joachim Goldbeck, Co-Leiter Personal bei der Apobank, im Interview mit "Bloomberg".

"Gewisse Wertschätzung für Expertenwissen"
Die Titel spiegeln laut Goldbeck die "Expertenlaufbahn" der Beschäftigten wider. Sie reichen von "Junior-Spezialist" über "Spezialist", "Senior-Spezialist" und "Senior-Manager" bis hin zu "Director".

"Für die Mitarbeiter, auch jenseits von Führungspositionen, ist das eine gewisse Wertschätzung für ihr Expertenwissen", sagte Goldbeck. Die neuen Bezeichnungen "sorgen auch für eine gewisse Vergleichbarkeit über die Grenzen von Abteilungen hinweg".

Anerkennung für Fachkräfte ohne Führungsverantwortung
Neben der neuen Expertenlaufbahn besteht weiterhin eine separate Titelstruktur für Führungskräfte. Diese umfasst klassische Bezeichnungen wie "Prokurist", "Abteilungsdirektor" und "Generalbevollmächtigter".

Goldbeck betont, dass die Initiative aus dem Unternehmen selbst kam: "In Mitarbeiterbefragungen haben wir erfahren, dass sich die Mitarbeiter eine solche Expertenlaufbahn wünschen." Damit reagiert die Bank auf ein Bedürfnis nach klaren Entwicklungsmöglichkeiten für Fachkräfte, die keine Führungsrolle anstreben.

Branchentrend: Mehr Transparenz in der Karriereentwicklung
Auch andere deutsche Banken haben zuletzt an ihren Titelstrukturen gearbeitet, darunter die Helaba und die DZ Bank. Das Thema Karriere- und Gehaltsstruktur für Fachkräfte ohne Führungsverantwortung gewinnt in der Finanzbranche zunehmend an Bedeutung – nicht zuletzt, um Mitarbeiter zu binden und im Wettbewerb um Talente attraktiv zu bleiben.

Ob das neue Modell langfristig Bestand haben wird, will die Apobank noch beobachten. "Wir schauen uns jetzt an, wie das im Alltag läuft", sagte Goldbeck. Eine spätere Anpassung sei nicht ausgeschlossen. (mb/Bloomberg)