Manche Sparkassen setzen Investmentfonds nicht nur in der Beratung ihrer Kunden ein, sie rufen auch selbst Fonds ins Leben. Die Stadtsparkasse Düsseldorf etwa ist mit acht Publikumsfonds auf dem Markt vertreten, die meisten davon Mischfonds sowie ein Aktienfonds. Je nach Portfolio investieren diese fast ausschließlich in Einzeltitel, andere fast nur in börsengehandelte Indexfonds (ETFs) – wie die Mischfonds der Top-Reihe.

"Was wir nicht in Betracht ziehen, sind aktive Fonds", sagt Anja Fust, Portfoliomanagerin bei der Stadtsparkasse Düsseldorf. "Wir müssten von jedem aktiven Manager die aktuelle Aufstellung erhalten, um die Allokation genau steuern zu können." Bei Aktien und Renten übernehme das Team, das das Fondsmanagement berät, selbst die Analyse. "Da benötigen wir niemand anderen", erläutert Fust. Doch die Anlageexpertin betont: "Wir bewegen uns aber auch nur in Feldern, in denen wir uns zutrauen, das selbst zu können."

Bild der Kapitalmärkte
Beim Entwurf der Anlagestrategie bedient sich das Team verschiedener Herangehensweisen, etwa der fundamentalen wie der technischen Analyse oder auch quantitativer Werkzeuge. "Dies fließt mit anderen Faktoren wie volkswirtschaftlichen Kennzahlen oder politischen Entwicklungen in unser Bild der Kapitalmärkte ein", erläutert Fust. Dies mündet dann in den Allokations-Ideen für die Fonds.


Wie die Teams von anderen Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken die Anlagestrategie für ihre Fonds entwerfen, lesen Sie in Heft 1/2025 von FONDS professionell ab Seite 392. Angemeldete Nutzer finden den Artikel auch hier im E-Magazin.


Bei der Analyse der ETFs für die vier Mischfonds der Top-Reihe hat das Team viel Erfahrung aufgebaut. "Wir zählen zu den ETF-Anlegern der ersten Stunde", berichtet Fust. "Dank der jahrelangen Kontakte mit den Anbietern können wir durchaus unser Interesse an Investmentthemen signalisieren."

Finger in die Wunde
Doch der Umgang mit den ETF-Gesellschaften sei durchaus kritisch. "Bei den ETF-Anbietern und den Handelshäusern legen wir immer wieder den Finger in die Wunden und fragen nach", sagt Fust. "Wie kommt Ihr in schwierigen Marktphasen an Rentenpapiere heran? Wie sieht die Liquidität bei Schwellenländer-Indizes aus?" Denn die Anlagestrategen aus Düsseldorf wollen sich nicht durch eine kleine Tür hinausdrängeln müssen, wenn die Märkte sich nicht so entwickeln wie erwartet. (ert)