Elf US-Bundesstaaten haben eine Klage gegen die Asset Manager Blackrock, Vanguard und State Street eingereicht, berichtet die Wirtschaftszeitung "Financial Times". Demnach werfen die Bundesstaaten, allesamt unter republikanischer Führung, den Investmenthäusern vor, ihre Beteiligungen an Kohleproduzenten dafür zu nutzen, das Angebot zu verringern und damit die Energiepreise in die Höhe zu treiben. Damit sollen die Treibhausgas-Emissionen reduziert werden.

Dies ist ein weiterer Schritt in einer Kampagne der Republikaner in den USA gegen nachhaltige Investments. Im Dezember 2023 hatte bereits der US-Bundesstaat Tennessee eine Klage gegen Blackrock eingereicht. Nun ziehen weitere Staaten nach, darunter Texas – die Heimat vieler Ölkonzerne. Der texanische Generalstaatsanwalt Ken Paxton sprach von einem "Schaden für die amerikanische Energieproduktion" und dass die Finanzindustrie "im Dienste einer zerstörerischen, politisierten Umweltagenda" stehe. Texas werde dies "nicht tolerieren".

"Behauptung widerspricht dem gesunden Menschenverstand"
Der weltgrößte Asset Manager weist die Klage entschieden zurück. "Die Behauptung, Blackrock habe Geld in Unternehmen investiert, um diesen zu schaden, ist unbegründet und widerspricht dem gesunden Menschenverstand", hält die Gesellschaft fest. "Diese Klage untergräbt den wirtschaftsfreundlichen Ruf von Texas und schreckt von Investitionen in Unternehmen ab, auf die sich die Verbraucher verlassen."

Vanguard und State Street reagierten der "Financial Times" zufolge zunächst nicht auf Anfragen. Die Häuser hatten zuvor argumentiert, dass ihre Haltung zu Umweltfragen Teil ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Steigerung langfristiger Renditen sei. In ihrer Klage werfen die US-Bundesstaaten den Vermögensverwaltern vor, für höhere Kohlepreise verantwortlich zu sein. Doch der Großteil der Preisanstiege erfolgte im Zuge des Einmarschs Russlands in die Ukraine im Frühjahr 2022. Die Preise sind seither wieder deutlich gefallen. (ert)