Wieder Streik bei Deutsche-Bank-Tochter
Die Gewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter von KEBA, einer Servicetochter der Deutschen Bank, zu einem zweitägigen Streik aufgerufen. Kunden der Bank müssen mit Verzögerungen bei der Bearbeitung ihrer Serviceanfragen rechnen.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat bei der Servicetochter der Deutschen Bank KEBA die Beschäftigten erneut zum Streik aufgerufen. An diesem Donnerstag (9.3.) und Freitag (10.3) soll es einen ganztägigen Ausstand der Mitarbeiter geben. Es wären bereits die Streiktage sechs und sieben bei KEBA während der laufenden Tarifrunde. "Die Arbeitgeber verweigern weiterhin vehement, einen fairen Stundenlohn zu zahlen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Kevin Voß. "Unsere Mitglieder bei der KEBA sind bereit, so lange zu streiken, bis sie eine faire Bezahlung durchgesetzt haben." Die Beschäftigten hätten aufgrund der hohen Energiekosten und allgemein hohen Inflation existenzielle finanzielle Probleme, so Verdi.
Die Servicegesellschaft bearbeitet für Deutsche-Bank-Kunden unter anderem Konten und Kreditkarten und zählt im sächsischen Schkeuditz rund 500 Beschäftigte. Kunden müssen mit Verzögerungen bei der Bearbeitung ihrer Anliegen rechnen.
Gewerkschaft kritisiert "Mogelpackung"
Verdi fordert eine Erhöhung des Einstiegsstundenlohns von zwölf auf 15 Euro sowie entsprechende Steigerungen in den weiteren Gehaltsstufen. Außerdem fordert Verdi die Erhöhung der Jahressonderzahlung auf ein volles 13. Gehalt. Die Arbeitgeber bieten hingegen eine Erhöhung um durchschnittlich sechs Prozent ab Mai 2023 und weitere 3,2 Prozent ab Juli 2024, verlangen aber eine Laufzeit des Tarifvertrages von 33 Monaten. Außerdem soll es einmalig 600 Euro und eine erhöhte Jahressonderzahlung von bis zu 650 Euro geben. Dieses Angebot hatte die Deutsche Bank bereits bei den vorangegangenen Streiks gemacht, aber bisher nicht weiter erhöht.
Gewerkschafter Voß bezeichnet das Angebot als Mogelpackung: "Das Angebot deckt nicht einmal die prognostizierten Inflationsraten in diesem und in den beiden kommenden Jahren." Diesen Kaufkraftverlust für weitere drei Jahre will die Gewerkschaft nicht akzeptieren. (fp)