Zahl der Wertpapierdepots in Deutschland steigt rasant
Es sind beeindruckende Daten, die ein Onlinebroker und ein Brokerage-Dienstleister vorlegen: Demnach wurden hierzulande alleine im vergangenen Jahr mehr als drei Millionen Wertpapierdepots eröffnet. Doch nicht alle Segmente des Bankenmarktes profitieren von diesem Boom.
Ende 2024 unterhielten private Haushalte in Deutschland 34,4 Millionen Wertpapierdepots – ein Anstieg um fast zwölf Millionen auf Sicht von zehn Jahren, was einem Plus von 53 Prozent entspricht. Das geht aus einer Analyse des Onlinebrokers Smartbroker und der Brokerage-as-a-Service-Plattform Lemon Markets hervor.
Alleine im Laufe des Jahres 2024 kamen demnach rund 3,1 Millionen neue Depots hinzu, ein Anstieg um rund zehn Prozent. Als Basis der Untersuchung dienten Daten der Deutschen Bundesbank.
Neobroker und Direktbanken boomen
"Das gesamte Depotwachstum kommt nahezu ausschließlich aus dem Segment der Nicht-Großbanken – also von digitalen Playern wie Neobrokern und Direktbanken", heißt es in einer Pressemitteilung der beiden Unternehmen.
Sie verweisen unter anderem auf die Smartphonebank Trade Republic, die die Zahl ihrer Depots im Laufe des Jahres 2024 von rund 2,5 auf 5,3 Millionen mehr als verdoppeln konnte. Auch die ING, Deutschlands größte Direktbank, habe ein Rekordjahr mit 300.000 neuen Depots verzeichnet. "Insgesamt wuchs das Segment der Nicht-Großbanken 2024 um 24 Prozent", rechnen Smartbroker und Lemon Markets vor.
Abwärtstrend bei den Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken
Die Sparkassen dagegen hätten seit 2015 rund sieben Prozent ihrer Wertpapierdepots verloren, Genossenschaftsbanken sogar 18 Prozent. Allerdings verzeichnen die zentralen Dienstleister dieser Bankengruppen, die Deka und Union Investment, ebenfalls seit Jahren einen Boom des Depotgeschäfts.
Großbanken wie Deutsche Bank und Commerzbank würden stagnieren: "Zwischen 2023 und 2024 sank die Zahl ihrer Depots leicht um 0,4 Prozent, während der Gesamtmarkt im gleichen Zeitraum um zehn Prozent wuchs", heißt es in der Presseaussendung. "Deutschland erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel in der Investmentkultur – still und von vielen unterschätzt", lässt sich Smartbroker-Vorstand Thomas Soltau in der Mitteilung zitieren. (bm)















