Arztrechnung vergessen, heute läuft die Frist ab? Am Flohmarkt kein Bares dabei, Kartenzahlung gibt's nicht? Diese Situationen lassen sich ab Donnerstag (9.10.) vom Konto weg lösen. Im europäischen Zahlungsverkehr gelten dann neue Standards. Alle Banken und Zahlungsdienstleister im Euroraum müssen SEPA-Echtzeitüberweisungen (ohne zusätzliche Kosten für die Kunden) senden und empfangen können.

Zudem sind sie zum Abgleich von IBAN und Empfängernamen verpflichtet. Sowohl bei klassischen als auch bei Echtzeitüberweisungen muss automatisch vor der Freigabe überprüft werden, ob der Empfängername mit dem tatsächlichen IBAN-Inhaber übereinstimmt. Damit sollen Fehlüberweisungen und Betrugsfälle reduziert werden, heißt es bei der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). 

Genauigkeit beim Eintippen erforderlich
Real bedeutet das, dass man beim Überweisen im Onlinebanking so lange einen Hinweis bekommt, bis der Name bis ins letzte Detail stimmt. Die Bank muss laut OeNB rückmelden, ob der Name vollständig, fast oder nicht mit dem Kontoinhaber übereinstimmt. "Der automatische Namensabgleich funktioniert wie ein Ampelsystem. Bei Grün können Sie ganz entspannt überweisen. Bei Rot sollten Sie das auf keinen Fall tun. Bei Rot geht man auch nicht über die Straße", so Josef Meichenitsch, der für den Zahlungsverkehr zuständige OeNB-Direktor.

Besonders für Geschäftskundinnen und -kunden sei es ratsam, Rechnungen mit korrekt hinterlegten Namen der Kontoinhaber auszustellen und QR-Codes für Zahlungen zu nutzen, um die Empfängerüberprüfung zu erleichtern.

Innerhalb von Sekunden abgewickelt
Die Regeln gehen auf eine Verordnung zurück, die am 13. März 2024 vom Europäischen Parlament und vom Rat verabschiedet wurde. Ziel ist es, Echtzeitüberweisungen als neuen Standard im Zahlungsverkehr zu etablieren. Geldtransfers sollen künftig rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, innerhalb von Sekunden abgewickelt werden. (eml)