Die Corona-Pandemie hat Versicherungsmaklern und Finanzanlagenvermittlern wirtschaftlich kaum zugesetzt. Im vergangenen Jahr ist bei stagnierendem Umsatz der Gewinn sogar leicht gestiegen. Allerdings bestehen in der Branche weiterhin erhebliche Einkommensunterschiede. Zu diesen Ergebnissen kommt das 14. Vermittlerbarometer des AfW. Dafür hat der Branchenverband in Kooperation mit seinen Fördermitgliedern im November vergangenen Jahres online 2.028 freie Versicherungs- und Finanzvermittler befragt.

Im Durchschnitt erzielten die Umfrage-Teilnehmer 2021 einen Umsatz in Höhe von 121.000 Euro und damit 1.000 (0,8%) mehr als im Vorjahr. Der durchschnittliche Gewinn lag bei 64.100 Euro. Das ist ein Plus von 4.250 Euro (7,1%) im Vergleich zum Jahr 2020. 

Nur jeder Fünfte erzielt mehr als 100.000 Euro Gewinn
Allerdings liegt mehr als die Hälfte der Befragten in den unteren Gewinn-Segmenten bis 50.000 Euro (siehe Grafik). Nur jeder Fünfte (18%) erreicht einen Gewinn von über 100.000 Euro. Das stärkste Plus machten 2021 Vermittler, die bereits im Vorjahr mehr als 150.000 Euro Gewinn verzeichnet hatten. Finanz- und Versicherungsprofis, die 2020 hingegen einen Gewinn zwischen 75.000 und 125.000 erreichte hatten, büßten mit 2,2 Prozent im vergangenen Jahr am meisten ein. Auch Vermittler, die lediglich einen Gewinn bis zu 10.000 Euro erwirtschaften, verloren leicht im Vergleich zum Vorjahr. 

"Die freien Vermittlerinnen und Vermittler konnten durch den raschen und flächendeckenden Einsatz von Online- und Videoberatung ihr Geschäft in der Pandemie überwiegend behaupten und sogar ausbauen", erklärt AfW-Vorstand Frank Rottenbacher. Und die weiteren Aussichten sind positiv: Insgesamt rechnen die Umfrage-Teilnehmer für die Zukunft mit einem durchschnittlichen Umsatzplus von sechs Prozent. Vermittler, die unter 40 Jahre alt sind, erwarten sogar eine Steigerung von 24 Prozent. 

Skepsis in der Altersgruppe 50 plus
Skeptisch zeigt sich hingegen die Gruppe der Vermittler im Alter ab 50 Jahren. Hier wird lediglich mit einem moderaten Umsatzanstieg von drei Prozent gerechnet. Zudem blicken reine Finanzanlagevermittler mit einer Umsatzprognose von plus 14 Prozent optimistischer in die Zukunft als Versicherungsvermittler (5%). (am)